VW-Truck - Umbau bedeutet nicht automatisch Börsengang

Reuters

Veröffentlicht am 16.04.2018 15:54

VW-Truck - Umbau bedeutet nicht automatisch Börsengang

München (Reuters) - Die Vorbereitungen für einen Börsengang laufen auf Hochtouren, dennoch will sich die Lkw-Sparte von VW nicht auf einen solchen Schritt festlegen.

In den nächsten zwölf Monaten solle die Kapitalmarktfähigkeit hergestellt werden, sagte Truck-Chef Andreas Renschler am Montag in München. "Das heißt nicht automatisch, dass ein Börsengang folgt. Der Eigentümer muss entscheiden." Einen Zeitpunkt nannte er nicht. Erwartet wird, dass VW Truck & Bus im Startquartal 2019 an die Börse geht. Es gehöre "noch viel Arbeit dazu", sagte Renschler. "Das ist ein Riesending, das wir uns da vorgenommen haben." Ziel sei, bis Mitte der nächsten Dekade aus VW Truck & Bus einen globalen Champion zu formen. Dazu denkt der Konzern auch über eine Komplettübernahme des US-Herstellers Navistar nach.

Über einen Börsengang der VW-Sparte, zu der unter anderem die Lkw- und Busbauer MAN und Scania sowie das Nutzfahrzeuggeschäft in Brasilien gehören, wird seit langem spekuliert. Vergangene Woche hatte der Aufsichtsrat des Wolfsburger Konzerns einen ersten wichtigen Schritt für den Weg an die Börse beschlossen: die Umwandlung der VW Truck & Bus GmbH in eine Aktiengesellschaft. Wie Renschler ausführte, arbeiten derzeit rund 150 Menschen daran, die Kapitalmarktfähigkeit der Sparte herzustellen. Dazu gehöre etwa ein entsprechend aufbereitetes Zahlenwerk. Ob das Unternehmen tatsächlich 2019 an die Börse gehe, wisse er nicht. Man müsse auch die Situation am Markt abwarten. Unter Zeitdruck sei dies nicht zu entscheiden.

Klar ist nach Renschlers Angaben bereits, welche Teile bei einem Börsengang nicht dabei sein werden: die MAN-Sparte Diesel & Turbo und der Getriebehersteller Renk. Diese passten nicht zu der kapitalmarktfähigen Firma. Man müsse "gemeinsam mit Volkswagen" eine Lösung finden. Auch die MAN SE (DE:MANG), die einstige Dachgesellschaft der Geschäftsfelder Nutzfahrzeuge und Diesel & Turbo, soll demnach zurück an VW gehen. Die Struktur sei komplex, räumte Renschler ein. "Das sind für uns keine unüberbrückbaren Hindernisse." Der Sitz des Truckkonzerns werde innerhalb eines Jahres von Braunschweig nach München verlegt.