Deutsche Bank muss wegen Russland-Affäre erneut bezahlen

Reuters

Veröffentlicht am 31.05.2017 12:32

Deutsche Bank muss wegen Russland-Affäre erneut bezahlen

Frankfurt/Washington (Reuters) - Die Deutsche Bank (DE:DBKGn) bekommt wegen des Geldwäsche-Skandals in Russland eine weitere Strafe aufgebrummt.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) verhängte in der Nacht auf Mittwoch ein Bußgeld von 41 Millionen Dollar (rund 37 Millionen Euro) wegen mangelnder Vorkehrungen gegen Geldwäsche. Die Fed kritisierte "unsichere und unzuverlässige Praktiken" im US-Geschäft von Deutschlands größtem Geldhaus. Die Kontrollsysteme und das Management des Instituts seien nicht in der Lage gewesen, verdächtigte Transaktionen in den Jahren 2011 bis 2015 zu erkennen.

Nach Einschätzung von Ermittlern haben dubiose russische Kunden über die Deutsche Bank Rubel-Schwarzgeld im Wert von rund zehn Milliarden Dollar gewaschen. Sie hatten beim Institut in Moskau russische Aktien in Rubel gekauft. Mit ihnen verbundene Unternehmen verkauften die gleichen Papiere - oft noch am selben Tag - über die Deutsche Bank in London und kassierten dafür Dollar. Da die US-Währung betroffen war, schalteten sich auch die amerikanischen Behörden in den Fall ein.

Die New Yorker Finanzaufsichtsbehörde DFS und die britische Bankenaufsicht FCA hatten in der Affäre bereits Ende Januar Strafen von umgerechnet rund 600 Millionen Euro gegen die Deutsche Bank verhängt. Eine Verständigung mit dem US-Justizministerium steht dagegen weiter aus. Die Fed fordert neben dem Bußgeld, dass die Bank ihre Kontrollsysteme und die Beaufsichtigung durch Spitzenmanager verbessert. Das Geldhaus will dem Folge leisten, wie ein Sprecher betonte. "Wir werden alles dafür tun, die von der Fed geforderten Korrekturen vorzunehmen und ihre Erwartungen zu erfüllen."