Unsicherheit in Wall Street drückt Dax deutlich ins Minus

Investing.com

Veröffentlicht am 11.04.2014 10:24

Franfurter Börse startet mit starken Verlusten

Investing.com – Der DAX startete zum Wochenausklang schwach in den neuen Handelstag. In den ersten Minuten gab der deutsche Leitindex um 1,07% auf 9.353,00 Zähler nach. Auch in der zweiten Reihe ging es heute abwärts. Der MDax rutschte um 1,05% auf 16.098,20 Zähler ab, der TecDax verbuchte einen Verlust von 1,19% auf 1.209,99 Punkte.

Der Kurseinbruch in den USA am Donnerstag drückte heute auch die deutschen Werte ins deutlich ins Minus. Der Dow Jones und der S&P 500 hatten den gestrigen Handelstag mit Abschlägen von jeweils 1,62% auf 16.170,22 Punkte und 2,09% auf 1.833,09 Zähler. Noch stärker stürzte der Nasdaq 100 ab, der um 3,13% niedriger bei 3.487,76 Punkten schloss.

Am Mittwoch hatte das FOMC-Protokoll noch positive Akzente gesetzt. Die befürchtete „hawkische“ Wende scheint doch nicht eingetreten zu sein. Die Ratsmitglieder der Fed sind sich darüber Einig, die Zinsraten weiterhin auf Tiefständen zu belassen, solange sich die Inflation in den USA unter 2% bewegt, hieß es. Es wurde dabei keinen genauen Zeitpunkt genannt. Dabei hatte Fed-Chefin Janet Yellen bei der Pressekonferenz nach Abschluss der Ratssitzung für März eine Zinserhöhung schon 6 Monate nach Abschluss des QE3 in Aussicht gestellt. Auch das Tapering soll wie bisher fortgesetzt werden. Im April soll das Volumen der Anleihekäufe plangemäß auf 55 Mrd. US-Dollar reduziert werden.

Die Aussicht auf über längere Zeit niedrige Zinsen schien am Donnerstag nicht mehr nachzuwirken. Die US-Börsianer entschieden sich im Vorfeld weiterer Geschäftszahlen im Rahmen der US-Bilanzsaison für Gewinnmitnahmen. Der Abverkauf traf insbesondere Technologiewerte. Heute legen JP Morgan Chase und Wells Fargo Zahlen zum 1. Quartal vor. Auch dürften US-Konjunkturdaten, wie die Erzeugerpreise für März, das Verbrauchervertrauen samt Inflations- und Konjunkturerwartungen der Universität Michigan für April für Interesse sorgen.

In der Ukraine bleibt die Lage weiter angespannt. Die Regierung in Kiew beabsichtigt bis heute alle staatlichen Gebäude, die seit letztem Wochenende von pro-russischen Separatisten besetzt sind, zu räumen. Die Demonstranten verlangen ihrerseits ein lokales Referendum, um über die Aufnahme östlicher Gebiete der Ukraine in die Russische Föderation zu stimmen.

Am Vortag hatte zudem Kremlchef Wladimir Putin über die kritische finanzielle Lage in der Ukraine informiert und vor mögliche Folgen für den Gastransit gewarnt. Es könnte eventuell zu Lieferengpässen bei der Gasversorgung kommen. Die USA haben Russland indes mit weiteren Sanktionen gedroht.

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In Asien belasteten die Verluste in Wall Street die Börsen ebenfalls. In Japan setzte die anhaltende Stärke des Yen Exportwerten weiter zu. Der USD/JPY notierte zuletzt bei 101,79. Ein Absturz der Fast Retailing-Aktie von 7,9%, die 9,5% der im Index enthaltenen Aktien ausmacht, setzte den Nikkei Index zusätzlich unter Druck. Es handelt sich um den größten Kleidunghersteller in ganz Asien. Die Aktie brach ein, nachdem das Unternehmen seine Jahresprognose deutlich senkte.

Dem TOPIX setzte eine weitere Verkaufswelle von Technologiewerten stark zu. Er schloss heute mit einem Minus von 1,34%. Insgesamt verzeichnete er diese Woche den stärksten Rückgang seit Juni 2013.

In China schlossen die wichtigsten Indexe ebenfalls im negativen Bereich. Der Shanghai Composite gab leicht um 0,18% nach. Der CSI 300 verlor 0,14% und der in Hong Kong gehandelte Hang Seng beendete den Handelstag mit einem Rückgang von 0,66%.

Von Konjunkturseite, ist im März die chinesische jährliche Inflation um 2,4% gestiegen, teilte heute die nationale Statistikbehörde mit. Im Februar hatte die Teuerungsrate noch 2% betragen. Insbesondere verteuerten sich die Preise für Lebensmittel. Diese legten um 4,1% zu.

Zudem boomt der chinesische Automarkt weiter. Im März wurden fast 8% mehr Pkw verkauft. Die Gesamtverkäufe beliefen sich auf 1,7 Millionen Fahrzeuge, gab heute der Branchenverband CAAM bekannt. Der starke Anstieg wurde auf die womöglich bevorstehenden Beschränkungen in Großstädten zurückgeführt. Aufgrund der hohen Umweltverschmutzung in vielen Metropolen haben bereits einige die Neuzulassungen eingeschränkt. Bevor solche Maßnahmen in weiteren Städten eingeführt werden, greifen viele Chinesen zu.

Unterdessen ist in Deutschland die Inflation auf den tiefsten Stand seit August 2010 gefallen. Die jährliche Teuerungsrate für März ist von 1,2% auf 1% gefallen, meldete heute das Statistische Bundesamt (Destatis) und bestätigte somit vorläufige Daten. Im Vormonatsvergleich stiegen die Preise minimal um 0,3%. Vor allem die Preise von Mineralölprodukten gingen stark um 4,2% zurück.
Der EUR/USD legte ungeachtet dessen weiter zu. Zuletzt notierte das Paar bei 1,3896.

Am Frankfurter Parkett ist zur jetzigen Stunde Münchener Rück VNA O.N. (MUVGn.XETRA) Spitzenreiter im Dax bei einem Anstieg von 0,36%. Topwerte im MDax und TecDax sind momentan Salzgitter und Aixtron bei Anstiegen von jeweils 1,64% und 0,54%.

Zu den Verliererwerten zählen derzeit Infineon Technologies AG NA O.N. (IFXGn.XETRA), ProSieben Sat.1 Media und Nordex bei Abschlägen von jeweils 3,45%, 2,44% und 2,91%.

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