UBS verdient mehr - Investoren sind dennoch enttäuscht

Reuters

Veröffentlicht am 23.04.2018 13:22

UBS verdient mehr - Investoren sind dennoch enttäuscht

Zürich (Reuters) - Die UBS (SIX:UBSG) dämpft nach einem Gewinnzuwachs zu Jahresbeginn die Erwartungen von Investoren für das laufende zweite Quartal.

Geopolitische Unsicherheiten und der zunehmende Protektionismus einzelner Staaten hätten sich zunehmend negativ auf die Stimmung der Kunden ausgewirkt, so die Bank. Wenn diese weniger handeln, bremst das tendenziell die Erträge der Bank. "Ihr Optimismus war etwas angeknackst und das hat sich auch im zweiten Quartal fortgesetzt", sagte Finanzchef Kirt Gardner am Montag in einer Telefonkonferenz.

Im ersten Quartal konnte die größte Bank der Schweiz ihren Gewinn zwar um 19 Prozent auf 1,5 Milliarden Franken steigern. Grund dafür war jedoch hauptsächlich die gute Entwicklung der Investmentbank. In der Vermögensverwaltung für reiche Privatkunden, die UBS nach der Finanzkrise zu ihrem Kerngeschäft erkoren hatte, konnte die Bank die Erwartungen der Investoren nicht ganz erfüllen. Die Aktie gab daher in der Spitze mehr als vier Prozent nach. "UBS will ein Maßstab im Wealth-Management sein und genau dort läuft es nicht so gut, wie sie wollen", sagte ein Händler. "Dafür machen sie Gewinne im volatilen Investmentbanking, das sie eigentlich runterfahren wollen."

In der Investmentbank profitierte die UBS von einem starken Geschäft im Aktienhandel und in der Beratung für Kapitalmarkttransaktionen: Der bereinigte Vorsteuergewinn stieg im Jahresvergleich um 13 Prozent. In der Vermögensverwaltung lag das Plus bei sieben Prozent. Auch hier hatte die erhöhte Volatilität an den Märkten zu Beginn des Jahres viele der bis dahin zurückhaltenden Kunden aufgescheucht. Wenn sie ihre Anlagen umschichten, profitiert davon auch die UBS.