Google, Amazon und Facebook geben Takt in Techbranche vor

Reuters

Veröffentlicht am 29.07.2016 13:24

Google, Amazon und Facebook geben Takt in Techbranche vor

- von Rishika Sadam und Jeffrey Dastin und Anya George Tharakan

San Francisco (Reuters) - Google, Amazon (NASDAQ:AMZN) und Facebook (NASDAQ:FB) dominieren immer mehr das Geschäft im Internet.

Während der Suchmaschinen-Betreiber und das Online-Netzwerk zusehends Profit aus ihrer Vorherrschaft bei Werbung auf Smartphones und Tablets schlagen, füllt bei Amazon die Omnipräsenz im Online-Einzelhandel die Kasse des US-Konzerns. Amazon verzehnfachte seinen Gewinn von April bis Juni auch dank eines florierenden Cloud-Geschäfts. Googles Mutterkonzern Alphabet (NASDAQ:GOOGL) steigerte seinen Überschuss um rund ein Viertel auf 4,88 Milliarden Dollar.

An der Wall Street sorgten die jüngsten Quartalszahlen für regelrechte Begeisterung: Die Facebook-Aktie markierte diese Woche ein Rekordhoch und war am Markt erstmals mehr wert als das Beteiligungsimperium Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) von Warren Buffett. Wie Google profitierte das weltgrößte Internet-Netzwerk mit 1,7 Milliarden aktiven Mitgliedern von der Fokussierung auf Videos. Dank der höheren Verweildauer und größeren Aufmerksamkeit der Nutzer sind Werbekunden bereit, für Videoanzeigen deutlich mehr zu zahlen. Auch Amazon-Aktien dürften am Freitag ein neues Rekordhoch erreichen. Google-Papiere legten nach den Zahlen außerbörslich um fünf Prozent zu.

Die Lage der Tech-Größen hat sich zuletzt deutlich verbessert. Während Amazon zwar stetig wuchs und immer neue Kunden fand, schaffte es der Konzern aus Seattle lange Zeit wegen hoher Investitionen nicht in die schwarzen Zahlen und verschreckte damit Anleger an der Börse. Bei Facebook und Google war fraglich, ob sich für sie der Trend zu Smartphones und Tablets und damit weg von herkömmlichen Computern finanziell auszahlen würde. Das jüngste Quartal scheint diese Bedenken nun endgültig zerstreut zu haben.

GOOGLES WERBEMASCHINE LÄUFT RUND

Der Umsatz von Alphabet kletterte um etwa ein Fünftel auf 21,5 Milliarden Dollar. In der Vergangenheit haben Werbekunden in der Regel weniger Geld für die kleinformatigen Anzeigenflächen auf Smartphones ausgegeben. Laut Analyst Colin Gillis vom Wertpapierhändler BGC Partners scheint sich dies nun langsam zu ändern. Zugleich zahlt sich die Konzentration auf die Video-Tochter YouTube aus. "Video macht einen Großteil der digitalen Welt aus und YouTube strahlt in diesem Bereich", sagte Google-Chef Sundar Pichai. Google und Facebook gelingt es immer mehr, den großen Fernsehsendern Werbekunden abspenstig zu machen.