Europas Börsen bleiben im "Stand-By-Modus"

Reuters  |  Autor 

Veröffentlicht am 16.05.2018 15:49

Europas Börsen bleiben im "Stand-By-Modus"

Frankfurt (Reuters) - Europas Börsen haben zur Wochenmitte keine klare Richtung gefunden.

Der jüngste Anstieg der US-Zinsen und die Regierungsbildung in Italien dämpften die Kauflaune, sagte ein Händler. Auch die Krisenherde in Nahost und Korea machten Anleger nervös. Dazu kam die laufende Bilanz- und Hauptversammlungssaison, die Investoren auf Trab hielt. Der Dax pendelte am Nachmittag wie an den vergangenen Tagen um die 13.000-Punkte-Marke, ein Plus von 0,2 Prozent. Der EuroStoxx50 lag mit 3555 Zählern 0,3 Prozent im Minus. Die Wall Street dürfte nach den Kursverlusten vom Dienstag auf der Stelle treten.

"Der Zinsanstieg wird mehr und mehr zum Risiko", spielte Fondsmanager Thomas Altmann vom Frankfurter Vermögensberater QC Partners auf den Rendite-Anstieg am US-Rentenmarkt an. Dort verharrte die Verzinsung der zehnjährigen Staatsanleihen über drei Prozent. Am Dienstag waren es zeitweise 3,09 Prozent - so viel wie seit Juli 2011 nicht mehr. "Höhere Zinsen bedeuten höhere Kapitalkosten für die Unternehmen und das drückt auf die Gewinne", fügte Altmann hinzu.

Vor allem die US-Firmen dürften die Zinswende zu spüren bekommen. Denn dadurch wird auch der Dollar attraktiver, was im Gegenzug den Euro am Mittwoch um mehr als einen halben US-Cent auf 1,1767 Dollar drückte, den niedrigsten Stand seit Mitte Dezember. Zum Teil stützte dies Aktien von europäischen Exportunternehmen, da deren Waren auf dem Weltmarkt somit etwas günstiger werden.

Für Gesprächsstoff sorgten zudem die Pläne der vermutlich nächsten italienischen Regierung. Der rechtsextremen Lega und der populistischen 5-Sterne-Bewegung wird die Hoffnung auf einen milliardenschweren Schuldenerlasses nachgesagt. Die Renditen der italienischen Staatsanleihen zogen an, und an der Mailänder Börse fielen die Kurse um über zwei Prozent.

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