ROUNDUP: NordLB trennt sich von Schiffskrediten in Milliardenhöhe

dpa-AFX

Veröffentlicht am 22.08.2016 13:24

ROUNDUP: NordLB trennt sich von Schiffskrediten in Milliardenhöhe

HANNOVER (dpa-AFX) - Norddeutschlands größte Landesbank NordLB trennt sich von Krediten für 100 Schiffe mit einem Volumen von 1,3 Milliarden Euro. Eine Investorengruppe um die KKR Credit plane damit die Gründung einer Schiffsportfolio-Managementgesellschaft, die auch anderen Banken offenstehe, teilte das Geldhaus am Montag mit. Die Transaktion soll voraussichtlich im vierten Quartal 2016 abgeschlossen sein.

Die NordLB hält derzeit ein Schiffsportfolio im Wert von insgesamt 18 Milliarden Euro und gilt als einer der größten Schiffsfinanzierer Europas. Angesichts der globalen Schiffskrise kündigte die NordLB weitere, ähnliche Transaktionen an. "Wir leisten damit einen bedeutenden Beitrag zu unserem Ziel, das Schiffsportfolio der Bank von derzeit 18 Milliarden Euro auf künftig 12 bis 14 Milliarden Euro zu reduzieren", erklärte am Montag NordLB-Vorstandschef Gunter Dunkel.

Am Donnerstag will die NordLB ihre Halbjahreszahlen vorlegen. Nach aktueller Prognose soll das Gesamtjahr 2016 mit einem Verlust enden. Die Bank hatte im Strudel der globalen Schiffskrise im Startquartal 2016 wegen maroder Schiffskredite einen neuen Risikopuffer in Höhe von 435 Millionen Euro bilden müssen. Das zog das Ergebnis unter dem Strich mit 84 Millionen Euro ins Minus.

Viele deutsche Banken finanzierten weltweit Tanker, Massengutschiffe und Containerfrachter, weil die Schifffahrt boomte. Seit 2009 ist sie allerdings von einer tiefgreifenden Krise ergriffen: Viele Schiffe fahren kaum mehr ihre Betriebskosten ein und können Zins und Tilgung für die Kredite nicht mehr bedienen.

Nicht nur die NordLB fährt deshalb das einst lukrative Geschäft mit Schiffskrediten herunter. Ende Juni hatte die HSH Nordbank - der einst weltgrößte Schiffsfinanzierer - Schiffskredite im Buchwert von fünf Milliarden Euro an die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein verkauft. Die Commerzbank (XETRA:CBKG) baut schon seit Jahren ihre Bestände ab, die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) zieht mit Verzögerung nach. Auch die Royal Bank of Scotland will Schiffskredite loswerden.

Die Bremer Landesbank ist wegen fauler Schiffskredite angeschlagen und wird deshalb ihre Eigenständigkeit verlieren. Eine Möglichkeit ist, dass die Bank durch den jetzigen Mehrheitseigner NordLB komplett übernommen wird.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert