ROUNDUP: Mutmaßlicher Drahtzieher im Libor-Skandal in London vor Gericht

dpa-AFX

Veröffentlicht am 26.05.2015 17:06

ROUNDUP: Mutmaßlicher Drahtzieher im Libor-Skandal in London vor Gericht

LONDON (dpa-AFX) - Bei der Aufarbeitung des Skandals um manipulierte Libor-Zinssätze hat in London der Prozess gegen einen der mutmaßlichen Drahtzieher begonnen. Die Anklage wirft dem früheren Banker der Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) (ETR:UBRA) (VTX:UBSN) sowie der Citigroup (NYSE:C) (XETRA:TRVC) die Absprache zum Betrug in mindestens acht Fällen vor. Der heute 35-jährige Brite soll in den Jahren 2006 bis 2010 einen Ring von Bankenhändlern angeführt haben, die gemeinsam die Libor-Sätze beim Handel in japanischen Yen im Billionen-Maßstab manipuliert haben.

Der Libor-Satz gibt an, zu welchem Zins sich Banken gegenseitig Geld leihen. Im Umlauf sind dabei extrem hohe Geldsummen. Deswegen kann eine klein erscheinende Manipulation beim Zinssatz sehr hohe Beträge bedeuten. Der Libor-Satz wurde zu dieser Zeit als Durchschnitt aus den Meldungen mehrerer Banken gebildet. Ein Händler von einer Bank hätte also keine Wirkung erzielen können, es brauchte Netzwerke.

Der 35 Jahre alte Brite, wegen seiner Intelligenz von Kollegen als "Rainman" bezeichnet, hat laut früheren Angaben in Vernehmungen mit mindestens 22 Kollegen aus seiner und anderen Banken zusammengearbeitet. Laut Anklage soll er praktisch täglich manipuliert haben. Der Schwindel flog nach seinem Wechsel von der Schweizer UBS zur Citibank auf. Der Angeklagte weist die Vorwürfe zurück, obwohl sich in Vernehmungen selbst als "Serientäter" bezeichnet hatte.

"Das Motiv ist einfach: Pure Gier!", sagte Staatsanwalt Mukul Chawla beim Prozessauftakt am Southwark Crown Court in London. Der Angeklagte habe so viel Geld machen wollen, wie nur irgend möglich. "Je mehr Geld er für seinen Arbeitgeber macht, desto mehr würde dieser seine Arbeit schätzen und unausweislich würde er mehr verdienen", schilderte der Staatsanwalt.

In dem Skandal um die Manipulation von Libor- und Euribor-Sätzen haben zahlreiche große Banken bereits Milliarden-Strafen bezahlt oder sich mit den Aufsichtsbehörden auf Vergleiche geeinigt, darunter die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn), Barclays (FSE:BCY) (ISE:LONDON:BARC), Royal Bank of Scotland, UBS und Citigroup.

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