ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Hoffnung auf EZB und Fed treibt EuroStoxx hoch

dpa-AFX

Veröffentlicht am 06.12.2016 19:03

ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Hoffnung auf EZB und Fed treibt EuroStoxx hoch

PARIS/LONDON/MAILAND (dpa-AFX) - Am Tag zwei nach dem gescheiterten Referendum in Italien haben die europäischen Aktienmärkte ihre Gewinne vom Wochenauftakt deutlich ausgebaut. Dem EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gelang es am Dienstag sogar, erstmals wieder seit April über der Marke von 3100 Punkten zu schließen. Im Zentrum der Aufmerksamkeit sind bereits die anstehenden Notenbank-Sitzungen in Europa und auch in den USA.

Mit einem Plus von 1,57 Prozent auf 3100,76 Punkten ging der Leitindex der Eurozone aus dem Handel. Der französische CAC-40-Index gewann 1,26 Prozent auf 4631,94 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 (GB0001383545) ging es indes angesichts schwacher Rohstoffwerte nur um 0,49 Prozent auf 6779,84 Zähler hoch.

Die italienische Börse verkraftet die abgelehnte Verfassungsreform und den angekündigten Rücktritt von Ministerpräsident Matteo Renzi zudem erstaunlich gut. Der Mailänder Leitindex FTSE MIB schloss mit einem satten Aufschlag von 4,15 Prozent, nachdem er am Vortag ein kleines Minus verbucht hatte. Anleger setzen nun all ihre Hoffnungen auf EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag. Erwartet wird als Reaktion der Zentralbank auf das "Nein" in Italien allem Anschein nach nun eine "massive geldpolitische Spritze", sagte ein Marktbeobachter. Zudem haben sich die EU-Finanzminister an diesem Tag für eine Ausweitung der milliardenschweren EU-Investitionsinitiative ausgesprochen.

Weiter vorweggenommen wurde auch der Ausgang der in der kommenden Woche anstehenden Fed-Sitzung. Dass die US-Notenbank Fed den Leitzins anheben wird, gilt unter Marktexperten als zunehmend sicherer. Die Konjunkturdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft untermauern diese Einschätzung bereits seit Längerem, so auch die an diesem Tag veröffentlichten Auftragsdaten aus der US-Industrie für Oktober oder zur Produktivität in den USA im dritten Quartal.

Besonders gefragt waren daher die schwer gebeutelten Bankenwerte Europas, die von steigenden Zinsen in den USA profitieren würden. Dieser Sektor verbuchte nun mit plus 4,38 Prozent die mit Abstand deutlichsten Gewinne unter den insgesamt 19 Subsektoren des Stoxx Europe 600. Die Papiere der spanischen Banken BBVA (11:BBVA) und Santander stiegen um 4,70 Prozent und 5,06 Prozent, die der beiden französischen Konkurrenten BNP Paribas (9:BNPP) und Societe Generale (9:SOGN) gewannen jeweils etwas mehr als 5 Prozent. Die Aktien der italienischen Intesa Sanpaolo (6:ISP) und der Deutschen Bank (4:DBKGn) nahmen die Spitzenplätze ein mit einem Plus von jeweils um die 8 Prozent.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Darüber hinaus standen die Versorger im Blick, deren Branchengewinn 2,77 Prozent betrug. Die Eon-Anteile (4:EONGn) schnellten im EuroStoxx um knapp 5 Prozent hoch, denn der Düsseldorfer Energiekonzern erzielte gemeinsam mit RWE (4:RWEG) und Vattenfall einen Etappensieg im Atomstreit. Das Bundesverfassungsgericht entschied, dass den Konzernen wegen des beschleunigten Atomausstiegs nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 eine "angemessene" Entschädigung zusteht. Im Kielwasser von Eon legten unter anderem auch die Anteile von Enel (6:ENEI) um 5 Prozent zu. Engie (9:ENGIE) gewannen knapp 3 Prozent. Die britische Bank HSBC hat die Titel auf "Buy" hochgestuft. Analyst Adam Dickens rechnet 2017 mit Fortschritten in der Geschäftsentwicklung, erwartet zudem Veräußerungen und Aktienrückkäufe.

Um das Schweizer Biotechunternehmen Actelion könnte ein Bieterkampf entbrennen, was den Papieren im SMI (SMI) ein Plus von 3,80 Prozent bescherte. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montagabend unter Berufung auf informierte Personen berichtete, erwägt der französische Pharmakonzern Sanofi (9:SASY), seinen Hut in den Ring zuwerfen. Mit minus 0,67 Prozent zählten die Sanofi-Aktien zu den schwächsten Werten im EuroStoxx.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert