Reuters
Veröffentlicht am 18.07.2018 16:42
Aktualisiert 19.07.2018 23:30
Regierung will Deutschland zum führenden KI-Standort machen
Berlin (Reuters) - Deutschland soll nach dem Willen der Bundesregierung weltweit führend in der Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz (KI) werden.
Das Bundeskabinett verabschiedete am Mittwoch Eckpunkte für eine nationale KI-Strategie. "Deutschland soll zum weltweit führenden Standort für KI werden", heißt es darin. Kernpunkte sind der bessere Zugang zu Daten etwa im Gesundheits- und Verkehrsbereich sowie eine verbesserte Bezahlung von KI-Experten. "Wir müssen im Wettbewerb gerade mit den USA und China einen Zahn zulegen", sagte Forschungsministerin Anja Karliczek zu Reuters.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die KI-Kompetenz zur Schlüsselfrage erklärt, damit die deutsche Wirtschaft international wettbewerbsfähig bleiben kann. Mit dieser Technologie lernen Maschinen und Systeme etwa, sich selbst zu verbessern und eigenständig zu handeln.
Mit der nationalen Strategie will die Regierung einen Rahmen für die Aufholjagd gegenüber China und den USA schaffen. Künftig soll vor allem ein umfassender und schneller Transfer von Forschungsergebnissen in Anwendungen sowie eine Modernisierung der Verwaltung erreicht werden, heißt es in den Eckpunkten. "Artificial Intelligence (AI) made in Germany" solle zum weltweit anerkannten Gütesiegel werden. Die Strategie selbst soll im Herbst verabschiedet werden.
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CSU) sagte im "Handelsblatt", das "Ob" von technologischem Fortschritt und Innovation werde zwar nicht vom Staat bestimmt. "Die künstliche Intelligenz ist allerdings keine Innovation wie viele andere". Sie sei vielmehr eine Basisinnovation, die in wenigen Jahren alle Wirtschafts- und Lebensbereiche durchdringen werde. Altmaier zitierte eine Studie im Auftrag seines Hauses, nach der die von KI beeinflusste Bruttowertschöpfung allein des produzierenden Gewerbes in den nächsten fünf Jahren auf rund 32 Milliarden Euro zu veranschlagen sei. Altmaier verwies darauf, dass er erst vor wenigen Tagen gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Bruno Le Maire die Idee eines europäischen Zusammenarbeit bei der KI angestoßen habe.
REFORM SOLL DATENZUGANG FÜR DIE ENTWICKLUNG LOCKERN
In den Eckpunkten ist unter anderem die Einrichtung neuer KI-Lehrstühle in Deutschland vorgesehen, um die Ausbildung von mehr Fachkräften zu ermöglichen. Zudem sollen Anreize geschaffen werden, um die Abwerbung von Experten ins Ausland zu verhindern. Gleichzeitig sollen internationale Fachkräfte angeworben werden.
Der bisher restriktive Datenzugang soll für die Entwicklung gelockert werden. Die Regierung will dabei Daten der öffentlichen Hand und der Wissenschaft verstärkt für die KI-Nutzung öffnen, aber die Datensicherheit der Bürger wahren. "Die Menge an nutzbaren, qualitativ hochwertigen Daten muss deutlich erhöht werden, ohne dabei Persönlichkeitsrechte, das Recht auf informationelle Selbstbestimmung oder andere Grundrechte zu verletzen", heißt es in den Eckpunkten. Zwischen Unternehmen sollen "Datenpartnerschaften" geprüft werden. Um die Analyse der "Big Data" bewältigen zu können, soll die nötige Infrastruktur im Bereich der Rechnerkapazitäten ausgebaut werden.
Die Wirtschaft forderte eine zügige Umsetzung der Pläne. "Die von der Bundesregierung heute beschlossenen Eckpunkte des 'Masterplans Künstliche Intelligenz' gehen in die richtige Richtung, müssen jetzt aber zügig ausgearbeitet und umgesetzt werden", sagte Klaus Mittelbach, Vorsitzender des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI).
Der Präsident des Branchenverbandes Bitkom, Achim Berg, sagte, Künstliche Intelligenz läute eine neue Stunde Null in der Weltwirtschaft ein. In den kommenden Jahren werde sich völlig neu entscheiden, welche Nationen in der globalen Wirtschaft den Ton angäben. "Was vor Urzeiten fruchtbare Böden und in der Industriegesellschaft moderne Maschinenparks waren, das wird in der Datenwirtschaft der Zukunft die Künstliche Intelligenz sein." Dabei müsse Deutschland eine international führende Rolle spielen. "Die heute vorgestellte Absichtserklärung muss in den kommenden Monaten mit konkreten Maßnahmen und Gesetzgebungsverfahren ausgestaltet werden."
Geschrieben von: Reuters
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