Reuters
Veröffentlicht am 22.07.2016 18:06
Pfund Sterling auf Talfahrt - Aktienbörsen ohne Schwung
Frankfurt (Reuters) - Aus Furcht vor einer Rezession in Großbritannien sind am Freitag weitere Anleger aus der Landeswährung Pfund Sterling geflohen.
Nach Bekanntgabe schwacher Konjunkturdaten verbilligte sich das Pfund um mehr als zwei US-Cent auf 1,3080 Dollar. Der Euro ging ebenfalls auf Tauchstation. Aktienanleger reagierten dagegen gelassen. Der Dax ging 0,1 Prozent niedriger bei 10.147,46 Punkten aus dem Handel. Damit gewann er auf Wochensicht 0,8 Prozent. Der EuroStoxx50 schloss 0,1 Prozent höher bei 2972,23 Punkten.
Das Brexit-Votum lässt die britische Wirtschaft so stark abstürzen wie seit den Nachwehen der globalen Finanzkrise Anfang 2009 nicht mehr. Das Stimmungsbarometer der britischen Einkaufsmanager rutschte unter die Marke von 50 Punkten und signalisiert damit eine schrumpfende Wirtschaftsleistung. "Wenn wir noch mehr Zahlen dieser Art in den kommenden Monaten sehen werden, wird die Wirtschaft noch vor Jahresende in eine Rezession rutschen", sagte Marktstratege Craig Erlam vom Handelshaus Oanda. Experten rechnen fest damit, dass die Bank of England Anfang August ihren Leitzins von derzeit 0,5 Prozent - bereits jetzt ein Rekordtief - senkt und auch ihr Anleihen-Kaufprogramm ausweitet. Der Londoner Auswahlindex FTSE legte deshalb 0,5 Prozent zu.
US-DOLLAR AUF DEM VORMARSCH
An den übrigen Aktienbörsen perlten die enttäuschenden Konjunkturdaten ab. "Bullen und Bären halten sich die Waage", sagte Konstantin Oldenburger, Analyst des Online-Brokers CMC Markets. Im Börsenjargon stehen diese Tiere für Optimisten und Pessimisten. Auf die erhofften frischen Impulse von der Wall Street müssen Investoren nach Einschätzung von Börsianern allerdings noch warten, da die Rekordjagd der US-Indizes vorerst zum Erliegen gekommen ist. Dow Jones & Co traten bis zum Handelsschluss in Europa mehr oder weniger auf der Stelle.
Indes setzen nach zuletzt ermutigenden US-Wirtschaftsdaten wieder mehr Anleger auf eine Zinsanhebung der Fed in diesem Jahr. Das gab dem Dollar ordentlich Schub: Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen wie Euro oder Yen widerspiegelt, kletterte um 0,5 Prozent auf ein Vier-Monats-Hoch. Im Gegenzug fiel der Euro um ein halbes Prozent auf 1,0966 Dollar. Damit notierte er so niedrig wie unmittelbar nach dem Brexit-Votum vor vier Wochen.
GEWINNWARNUNG SCHICKT ELRINGKLINGER AUF TALFAHRT
Zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt zählte ElringKlinger. Die Aktien fielen um 13,2 Prozent, nachdem die Firma wegen Kapazitätsproblemen die Gewinnprognose für 2016 kappte.
In London stiegen Vodafone (LON:VOD) um 4,6 Prozent und waren damit FTSE-Spitzenreiter. Unter anderem dank eines starken Deutschland-Geschäfts steigerte der Mobilfunkanbieter die wichtigen Service-Erlöse um 2,2 Prozent. Im Windschatten gewannen Deutsche Telekom (DE:DTEGn), Telefonica (MC:TEF) Deutschland, Orange, KPN und Telecom Italia (MI:TLIT) bis zu drei Prozent.
Zu den größten Verlierern zählten europaweit wie schon am Vortag Aktien von Fluggesellschaften und Touristikkonzernen. Der Branche macht die unsichere Lage in der Türkei und die Angst vor weiteren Anschlägen zu schaffen. Lufthansa (DE:LHAG), die am Vortag nach einer Prognosesenkung knapp sechs Prozent verloren hatten, gaben als zweitgrößter Dax-Verlierer weitere 1,2 Prozent nach. In London fielen Easyjet (LON:EZJ) um 3,7 Prozent.
Geschrieben von: Reuters
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.