Reuters
Veröffentlicht am 28.03.2018 11:30
Facebook-Kater hat Börsen im Griff - Ausverkauf bei Techs
Frankfurt (Reuters) - Die Furcht der US-Anleger vor einer schärferen Regulierung nach dem Facebook-Datenskandal ist am Mittwoch nach Europa übergeschwappt.
Kursverluste im Technologiesektor setzten Dax und EuroStoxx unter Druck: der deutsche Leitindex verlor am Vormittag 1,6 Prozent auf 11.784 Punkte, sein europäisches Pendant fiel um 1,4 Prozent auf 3270 Zähler.
"Da die Tech-Aktien einen großen Beitrag zur Aktien-Rally der vergangenen Jahre leisteten, hat eine Korrektur in diesem Sektor einen spürbaren Effekt auf die Märkte insgesamt", sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Handelshaus AxiTrader. Die Talfahrt der Facebook-Aktie hatte am Dienstag in New York mit einem Verlust von weiteren fünf Prozent angehalten. Nach wachsendem Druck ist Konzernchef Mark Zuckerberg offenbar zu einer Aussage vor dem US-Kongress bereit.
APPLE-SORGEN DRÜCKEN DIALOG ZUSÄTZLICH
Anleger zogen die Reißleine: der europäische Technologie-Index verlor insgesamt 2,8 Prozent. Infineon (DE:IFXGn) hielten mit einem Minus von 4,2 Prozent die rote Laterne im Dax. In Paris und Amsterdam gaben STMicroelectronics und ASM International jeweils mehr als fünf Prozent nach.
Besonders hart traf es die Titel vom Chip-Entwickler Dialog. Sie wurden zusätzlich von Spekulationen auf eine eigene Chip-Produktion von Großkunde Apple (NASDAQ:AAPL) belastet und brachen um 11,4 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als dreieinhalb Jahren ein. Apple mache bei seiner Ablösung von Zulieferern schnellere Fortschritte als gedacht, schrieben die Analysten von Bankhaus Lampe in einem Marktkommentar. Es bestehe das Risiko, dass bereits in diesem Jahr die Umsätze von Dialog davon beeinträchtigt würden.
ZOLLSTREIT UND KURZE OSTERWOCHE MACHEN HÄNDLER VORSICHTIG
Für sinkende Kurse sorgte zudem die Nervosität wegen des Zollstreits zwischen Amerika und China. Einerseits hoffen Anleger auf eine Annäherung. Andererseits gehen sie davon aus, dass die Unsicherheit bezüglich des protektionistischen Kurses der USA erst einmal anhält. Medienberichten zufolge will China die geplante Liste mit Vergeltungszöllen auf US-Importe in Kürze veröffentlichen. "Die Märkte sind ohnehin etwas angeschlagen, da sorgt jeder lauernde Zweifel dafür, dass Händler das Risiko scheuen", erläuterte Börsianer Markus Huber vom Handelshaus City of London Markets. Für Zurückhaltung bei Aktienengagements sorgten auch das nahende Quartalsende sowie die bevorstehenden Osterfeiertage.
Investoren bevorzugten deswegen die als sichere Anlagen geltenden Staatsanleihen. Das drückte die Rendite der zehnjährigen Papiere Deutschlands erstmals seit Januar unter 0,5 Prozent.
FINANZSEKTOR UNTER DRUCK
Das verschlechterte vor allem im Bankensektor die Laune. Commerzbank (DE:CBKG) fielen um 2,6 Prozent, die Schweizer Großbanken UBS (SIX:UBSG) und Credit Suisse (SIX:CSGN) gaben bis zu 2,5 Prozent ab. Unter besonderer Beobachtung standen weiterhin Deutsche Bank (DE:DBKGn), bei der es offenbar auf eine Ablösung von Vorstandschef John Cryan hinausläuft. Die Papiere lagen 1,6 Prozent im Minus.
Positiv hervor stachen im Nebenwerteindex MDax die Aktien von Aroundtown, die bis zu ein Prozent zulegten. Das Immobilienunternehmen hat 2017 einen Rekordgewinn von 1,5 Milliarden Euro erzielt.
Geschrieben von: Reuters
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.