Neuer Chef soll Nestle zu alter Stärke zurückführen

Reuters

Veröffentlicht am 20.10.2016 13:05

Neuer Chef soll Nestle zu alter Stärke zurückführen

Vevey/Zürich (Reuters) - Wenn der neue Nestle-Chef Ulf Mark Schneider zu Jahresbeginn sein Amt antritt, hat er bereits ehrgeizige Zielvorgaben: Der für Kitkat-Schokoriegel, Maggi-Suppen und Nescafe bekannte Konzern soll 2017 schneller wachsen als die Weltwirtschaft, für die der IWF ein Plus von 3,4 Prozent erwartet.

Längerfristig soll der Umsatz des Schweizer Konzerns um Sondereffekte bereinigt wieder um fünf bis sechs Prozent wachsen. Diese Zielvorgabe hatte Nestle (SIX:NESN) in den vergangenen drei Jahren verfehlt. "Das ist unsere Ambition. Darauf richten wir das Unternehmen aus", bekräftigte der scheidende Firmenchef Paul Bulcke am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Er wechselt im Frühjahr an die Spitze des Verwaltungsrats und gibt seinem Nachfolger Schneider dann von dort aus die Marschrichtung vor.

Doch die Rückkehr zu den Wachstumsraten der Vergangenheit dürfte nicht einfach sein. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres machte Nestle zum einen die maue Wirtschaftsentwicklung in Europa zu schaffen, durch die Preiserhöhungen kaum möglich waren. Zudem lasteten Probleme in Schwellenländern wie China und Brasilien auf der Bilanz: Von Januar bis September lag das organische Wachstum daher lediglich bei 3,3 Prozent und verfehlte damit die Erwartungen von Experten. Es ist der schwächste Zuwachs seit mehr als zehn Jahren. An der Börse gab die Nestle-Aktie folglich um bis zu zwei Prozent nach.

Mit seinen Problemen ist Nestle jedoch nicht allein: Auch der französische Konkurrent Danone bekam eine sinkenden Nachfrage aus China zu spüren und wuchs im dritten Quartal auf vergleichbarer Basis nur um 2,1 Prozent. Der britisch-holländische Rivale Unilever (LON:ULVR) mit Marken wie Lipton, Knorr und Rexona kam im selben Zeitraum auf ein Plus von 3,2 Prozent.

NEUER CHEF - ALTER KURS?