Großfusion in Ölbranche scheitert an Kartellhürden

Reuters

Veröffentlicht am 02.05.2016 13:41

Großfusion in Ölbranche scheitert an Kartellhürden

- von Mike Stone

New York (Reuters) - Die 28-Milliarden-Dollar-Fusion der beiden US-Öldienstleister Halliburton und Baker Hughes ist geplatzt.

Nach heftigem Widerstand der Kartellbehörden in Amerika und Europa gaben die Konzerne, die weltweit den zweiten und den dritten Platz in dem Industriezweig belegen, ihr Vorhaben auf. Sie verwiesen zudem auf die aktuelle Branchenkrise infolge des Ölpreisverfalls. Dieser drückt auf die Aktienkurse, was den Wert von Halliburtons einst knapp 35 Milliarden Dollar schwerer Übernahmeofferte für den kleineren Rivalen deutlich verringerte. US-Justizministerin Loretta Lynch, die aktuell auch andere Großfusionen blockiert, feierte die Absage als "Sieg für die US-Wirtschaft und für alle Amerikaner". An der Wall Street herrschte hingegen Katerstimmung: Halliburton-Aktien brachen am Montag im vorbörslichen US-Handel um gut 17 Prozent ein, Baker Hughes verloren rund vier Prozent.

Halliburton-Chef Dave Lesar erläuterte, es sei schwierig gewesen, grünes Licht von den Wettbewerbshütern zu bekommen. Zuletzt hatten beide Seiten über Verkäufe von Geschäftsbereichen beraten. Am Ende seien die Fusionspartner zu dem Schluss gekommen, "dass eine Vertragsauflösung die beste Vorgehensweise ist", führte Lesar aus. Die Unternehmen hatten ihre Pläne bereits im November 2014 bekanntgegeben. Es folgten langwierige Verhandlungen mit den Behörden. Sie fürchteten Lynch zufolge ein Duopol von zwei dominanten Anbietern. Demnach hätten der neue Branchengigant und der einzige bedeutende Rivale Schlumberger in vielen Märkten als Zulieferer und Dienstleister der großen Ölkonzerne den Ton angegeben. Für die Verbraucher wurden als Folge höhere Energiepreise befürchtet. Das US-Justizministerium hatte daher Anfang April Klage gegen den geplanten Zusammenschluss eingereicht.

HARTE HALTUNG DER US-REGIERUNG