Insider - T-Mobile US vor neuem Anlauf für Mega-Fusion

Reuters

Veröffentlicht am 22.09.2017 15:44

Insider - T-Mobile US vor neuem Anlauf für Mega-Fusion

- von Greg Roumeliotis und Arno Schuetze

New York/Frankfurt (Reuters) - Nach mehreren gescheiterten Anläufen soll es dieses Mal klappen: Die Deutsche Telekom (DE:DTEGn) steht mit ihrer Tochter T-Mobile US Insidern zufolge vor einer milliardenschweren Mobilfunkhochzeit in den USA.

T-Mobile US und der Rivale Sprint seien in ihren Gesprächen einem Durchbruch nahe, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die geplante Grundsatzvereinbarung sehe vor, dass die Telekom die Mehrheit an dem neuen Unternehmen bekomme. Schon 2014 hatte es einen Fusionsanlauf gegeben, dieser scheiterte aber an den Wettbewerbshütern. Die Telekom hofft nun, dass die neue Regierung unter US-Präsident Donald Trump großen Zusammenschlüssen offener gegenübersteht. Den Informationen zufolge könnte der Deal schon Ende Oktober eingetütet sein.

Börsianer ließen sich von der Zuversicht anstecken. Mit einem Plus von 1,3 Prozent war die Telekom-Aktie am Freitag größter Dax-Gewinner. Im vorbörslichen Handel in New York legten Sprint-Aktien und Anteilsscheine von T-Mobile US ebenfalls zu.

Der US-Mobilfunkmarkt wird von vier großen Unternehmen geprägt. Neben T-Mobile US und Sprint sind dies Verizon und AT&T. Sie alle belauern sich, über Übernahmen wurde immer wieder spekuliert. Auch Kabelnetzbetreiber wurden als Partner gehandelt. Jeder spreche mit jedem, hatten Branchenvertreter gesagt. "Es gibt Gespräche, es gibt aber nichts, worüber es zu berichten gibt", gab sich Telekom-Finanzchef Thomas Dannenfeldt Anfang August noch betont entspannt.

Die Insider berichteten nun aber, dass die Hochzeitspläne zwischen T-Mobile US und Sprint konkret geworden seien. So ist die Machtfrage wohl geklärt: Den Überlegungen zufolge soll die Sprint-Mutter SoftBank 40 bis 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen halten, das neue Unternehmen würde von der Telekom kontrolliert. Telekom und Sprint wollten die Informationen nicht kommentieren.

T-Mobile US ist die Nummer Drei auf dem US-Telefonmarkt, Sprint die Nummer Vier. Sollten sie ihre Kräfte tatsächlich bündeln, würde ein Gigant entstehen: Allein die Telekom-Tochter hat einen Börsenwert von 52 Milliarden Dollar, bei Sprint sind es 32 Milliarden Dollar. Zusammen kämen sie auf mehr als 130 Millionen Kunden, könnten diese aber effizienter verwalten. Analysten erwarten einen Umsatz von mehr als 70 Milliarden Dollar.

DEALMAKER TRUMP?