Autobauer beugen sich Druck von Trump - Mehr US-Investitionen

Reuters

Veröffentlicht am 17.01.2017 13:03

Autobauer beugen sich Druck von Trump - Mehr US-Investitionen

- von David Shepardson und Hyunjoo Jin

Washington/Seoul (Reuters) - Wenige Tage vor der Amtseinführung von Donald Trump beugen sich weitere Auto-Hersteller dem Druck des künftigen US-Präsidenten.

US-Branchenprimus General Motors (NYSE:GM) werde womöglich schon am Dienstag eine Investition in Höhe von rund einer Milliarde Dollar im Heimatmarkt ankündigen, sagte eine mit der Situation vertraute Person zur Nachrichtenagentur Reuters. Dadurch könnten 1000 Jobs geschaffen oder gesichert werden. Der südkoreanische Kleinwagen-Spezialist Hyundai teilte mit, seine Investitionen in den USA in den nächsten fünf Jahren um die Hälfte auf 3,1 Milliarden Dollar aufzustocken. Außerdem werde erwogen, dort eine neue Fabrik zu bauen.

Trump stört sich daran, dass in den USA viele Jobs in der Industrie gestrichen wurden. Er will sich vor allem Hersteller vornehmen, die günstiger in Mexiko produzieren und dann in die USA exportieren. Ein Strafzoll von 35 Prozent steht im Raum. Deswegen ist die ganze Branche, auch die exportstarke deutsche Industrie, in Alarmbereitschaft. Namentlich nannte Trump zuletzt in einem "Bild"-Interview BMW (DE:BMWG). Die Münchner wollen aber an den Plänen für ein neues Werk in Mexiko festhalten. "Wir werden 2019 das Werk eröffnen und dort den 3er bauen", so Vorstandsmitglied Peter Schwarzenbauer.

Bei der Opel-Mutter GM bemüht man sich, die Wogen zu glätten. Konzernchefin Mary Barra sagte Reuters am Montag in Washington, grundsätzliches Ziel sei es, dort zu produzieren, wo verkauft werde. GM sei eine global aufgestellte Firma und das werde so bleiben. Sie werde am Freitag an der Amtseinführung von Trump teilnehmen. "Ich glaube, dass wir mehr Gemeinsamkeiten haben als Bereiche, die uns trennen."

Craig Glidden, der Leiter der GM-Rechtsabteilung, sagte dem "Wall Street Journal" zudem, jegliche Investition sei seit längerem geplant und stelle keine Antwort auf die Kritik Trumps dar. Auch bei Hyundai hieß es, die Pläne seien keine Reaktion auf die Drohungen des Republikaners. Hyundai hoffe vielmehr auf eine stärkere Nachfrage in den USA, wenn die dortige Wirtschaft anziehe.