Reuters
Veröffentlicht am 22.09.2017 15:58
In Insideraffäre wird Luft für Börsen-Chef Kengeter dünner
Frankfurt (Reuters) - In der Insideraffäre bei der Deutschen Börse könnte es für Vorstandschef Carsten Kengeter noch einmal eng werden.
Wie eine mit den Gesprächen vertraute Person Reuters am Freitag sagte, lehnt die Finanzaufsicht BaFin den Deal Kengeters und der Börse mit der Staatsanwaltschaft als zu niedrig ab. Um das Verfahren gegen ihn beizulegen, sollte Kengeter aus seinem Privatvermögen 500.000 Euro bezahlen, das Unternehmen will 10,5 Millionen Euro an die Behörde überweisen. Der Insider sagte, verglichen mit ähnlich gelagerten Fällen seien diese Summen zu gering. Die BaFin, die Deutsche Börse und die Staatsanwaltschaft Frankfurt wollte sich nicht äußern. Die Aktie der Börse gab am Freitag um 2,5 Prozent nach.
Ein Gerichtssprecher sagte auf Anfrage von Reuters, ihm liege noch keine offizielle Stellungnahme der BaFin in dem Fall vor. Zuerst hatte die Agentur "Bloomberg" darüber berichtet. Das Votum der BaFin ist sehr wichtig in dem Fall, weil sie vor der endgültigen Annahme eines Deals durch das zuständige Amtsgericht gehört werden muss. Sie prüft ohnehin unabhängig vom Gericht die Zuverlässigkeit des Vorstands der Börse. Auch die hessische Börsenaufsicht, die für die Betriebserlaubnis der Frankfurter Börsenaufsicht zuständig ist, prüft in dem Fall. Von ihr war am Freitag keine Stellungnahme zu erhalten. Mit einem Ergebnis der Untersuchung wird erst in den kommenden Monaten gerechnet.
Kengeter wird vorgeworfen, dass er im Dezember 2015 für 4,5 Millionen Euro Aktien des Börsenbetreibers gekauft hat - zwei Monate, bevor die Fusionspläne mit der Londoner Börse LSE (LON:LSE) öffentlich wurden. Diese hatten den Aktienkurs massiv nach oben getrieben. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft gab es zum Zeitpunkt des Aktienkaufs aber bereits Gespräche mit der LSE. Der frühere Investmentbanker Kengeter hatte die Aktien im Rahmen eines Vergütungsprogramms erworben, mit dem ihn der Aufsichtsrat langfristig an das Unternehmen binden wollte. Er hatte sich bei dem Kauf mit eigenem Geld verpflichtet, die Aktien mindestens bis Ende 2019 zu halten.
Sein Vorgehen hat der Börsenchef wiederholt verteidigt. Wenn es ein Angebot des Aufsichtsrats an das Top-Management zum Kauf von Aktienoptionen des eigenen Unternehmens gebe, dann sei es die "moralische Pflicht, ein solches auch anzunehmen", hatte er erst kürzlich erklärt. Der Aufsichtsratschef der Börse, Joachim Faber, stärkt Kengeter den Rücken. Faber steht allerdings wegen der Angelegenheit selbst unter Druck.
Geschrieben von: Reuters
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.