Google trotzt Datenschutz-Bedenken mit Gewinnsprung

Reuters

Veröffentlicht am 24.04.2018 11:14

Google trotzt Datenschutz-Bedenken mit Gewinnsprung

San Francisco (Reuters) - Der jüngste Skandal um den Missbrauch von Nutzerdaten im Internet hat in der Bilanz von Google bisher keine Spuren hinterlassen: Dank sprudelnder Werbequellen verbuchte Alphabet (NASDAQ:GOOGL), der Mutterkonzern des weltgrößten Suchmaschinenbetreibers, im ersten Quartal einen Gewinnsprung von 73 Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar.

Das teilte Alphabet am Montagabend mit. Wegen einer neuen Bilanzierungsmethode wies der Konzern unrealisierte Gewinne aus Beteiligungen an Start-up-Firmen wie Uber aus. Allerdings stiegen auch die Ausgaben, weil Alphabet vehement in neue Geschäftsfelder jenseits der Suchmaschinendienste investiert. Deshalb ging die operative Gewinnmarge auf 22 Prozent von 27 Prozent im Vorjahreszeitraum zurück.

Der Skandal um Facebook-Nutzerdaten habe "sehr geringe Auswirkungen" auf Google, sagte Analyst Ivan Feinseth von Tigress Financial Partners. Seit herauskam, dass Daten von bis zu 87 Millionen Facebook-Nutzern von einer britischen Firma für Wahlkampfzwecke missbraucht wurden, steigt die Angst, dass das Vertrauen auch in andere Internet-Giganten sinkt. Google-Chef Sundar Pichai erläuterte den Unterschied des Geschäftsmodells einer Suchmaschine zu sozialen Netzwerken, bei denen die Nutzer persönliche Daten eingeben und dann maßgeschneiderte Werbung erhalten: "Wir benutzen sehr wenige Informationen, vor allem die Suchwörter, um relevante Werbung anzuzeigen." Facebook (NASDAQ:FB) legt seine Quartalszahlen am Mittwoch vor.

INVESTITIONEN DRÜCKEN GEWINNMARGE