FOKUS 3-Hoher Ölpreis macht Anlegern an Europas Börsen Sorgen

Reuters

Veröffentlicht am 02.03.2011 17:53

Aktualisiert 09.03.2011 09:16

* Spannungen in Libyen und Talfahrt an Börse in Riad belasten

* Aktien von Auto- und Logistik-Firmen unter Druck

* Erdbeben in Neuseeland wird für Rückversicherer teuer

(neu: IATA, US-Börsen, europäische Werte, Dax-Schlusskurse)

Frankfurt, 02. Mär (Reuters) - Die Unsicherheit über die politische Entwicklung in Nordafrika und in den Staaten am persischen Golf hat am Mittwoch die Kurse an den europäischen Aktienmärkten ins Minus gedrückt. In Frankfurt schloss der Dax<.GDAXI> 0,6 Prozent schwächer bei 7181 Punkten. Der Euro-Stoxx50<.STOXX50E> verlor 0,7 Prozent. Gestützt von besser als erwartet ausgefallen Arbeitsmarktdaten des privaten Anbieters ADP, notierten die US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC> zum Handelsschluss in Europa indes fester.

Zu den Kursverlusten in Europa trug laut Händlern auch bei, dass die saudiarabische Börse<.TASI> mit einem Minus von 3,9 Prozent auf dem tiefsten Stand seit April 2009 schloss. Bereits am Vortag hatten Panikverkäufe die Börse in Riad tief ins Minus gedrückt.

Im Osten Libyens haben Anhänger von Machthaber Muammar Gaddafi am Mittwoch eine Gegenoffensive gestartet, um den seit zwei Wochen anhaltenden Aufstand niederzuschlagen. Gaddafi warnte in einer TV-Rede vor einer Militärintervention aus dem Ausland. Die Oppositionellen in Benghasi forderten die UN auf, Luftschläge gegen Söldnertruppen Gaddafis zu erlauben. Anleger fürchten, dass ein Übergreifen der Unruhen auf die ölreichen Länder am Golf und auf den weltgrößten Ölexporteur Saudi-Arabien den Ölpreis weiter in die Höhe treiben könnte. Ein anhaltend hoher Ölpreis gefährde aber die Konjunkturerholung in Europa, warnte der Chefvolkswirt der Internationalen Energie-Agentur (IEA).

Der Preis für Nordseeöl der Sorte BrentLCOc1 und US-Leichtöl der Sorte WTICLc1 stieg am Mittwoch um 1,8 beziehungsweise zwei Prozent. Brent näherte sich mit 117 Dollar pro Fass wieder seinem Zweieinhalb-Jahres-Hoch von fast 120 Dollar an.

ADIDAS STEMMEN SICH GEGEN DEN TREND

Im Dax führten die Auto- und Logistikwerte die Verliererliste an. Händler sagten, der wieder hohe Ölpreis sei eine Gelegenheit, um bei den Favoriten des Vorjahres ein wenig Kasse zu machen. BMW und Daimler verloren jeweils 2,8 Prozent, VW gaben 1,5 Prozent nach. Auch die Aktien des Münchener Technologiekonzerns Infineon, der von vielen Anlegern inzwischen als Autozulieferer angesehen wird, sanken um ein Prozent. Die Aktien der Deutschen Post gaben 1,3 Prozent ab. Für den Bonner Konzern erhöhen sich durch den hohen Ölpreis die Kosten. Auch Lufthansa zählten mit einem Abschlag von 2,2 Prozent zu den Verlierern im Dax. Air France-KLM gaben 0,5 Prozent nach, die aus der Fusion von British Airways und Iberia hervorgegangenen Titel der IAG legten nach einem positiven Analystenkommentar der UBS gegen den Trend um 1,5 Prozent zu. Der Branchenverband IATA rechnet wegen des hohen Ölpreises mit einer Halbierung der Gewinne bei den Airlines in diesem Jahr.

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Die Veröffentlichung der Schadensschätzungen für das schwere Erdbeben in Neuseeland drückte die Aktien der Rückversicherer: Münchener Rück und Hannover Rück verloren je mehr als zwei Prozent, Swiss Re in Zürich schlossen 1,9 Prozent im Minus. "Da darf nicht mehr viel passieren, ohne dass die Analysten ihre Schätzungen revidieren müssen", sagte ein Händler in Zürich.

Auf der Gewinnerseite war neben K+S (plus 1,5 Prozent) vor allem Adidas gefragt. Vor allem eine überraschend starke Dividendenanhebung kam bei den Anlegern gut an. Die Aktien des Sportartikelherstellers verteuerten sich um 1,1 Prozent auf 47,03 Euro.

(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Jörn Poltz)

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