Fiat geht bei BMW-Allianz zum autonomen Fahren an Bord

Reuters

Veröffentlicht am 16.08.2017 13:40

Fiat geht bei BMW-Allianz zum autonomen Fahren an Bord

München (Reuters) - Im Rennen um die Spitzenposition beim autonomen Fahren schließt sich Fiat Chrysler (MI:FCHA) dem Bündnis von BMW (DE:BMWG), Intel und Mobileye an.

Der italienisch-amerikanische Hersteller, zu dem auch Marken wie Jeep und Maserati gehören, stoße als erster Autobauer dazu, teilten die Konzerne am Mittwoch mit. Eine entsprechende Absichtserklärung sei unterzeichnet worden. Die Unternehmen wollen gemeinsam schneller und günstiger entwickeln. "Um die Technologie des autonomen Fahrens voranzubringen, sind Partnerschaften zwischen Autobauern, Technologieanbietern und Zulieferern unerlässlich", sagte Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne. Kooperationen zu diesem Zukunftsthema sind in der Branche an der Tagesordnung, denn die Forschung verschlingt Milliarden.

BMW, der US-Chipriese Intel und der israelische Kameratechnik-Spezialist Mobileye, den die Amerikaner inzwischen übernommen haben, hatten im Sommer 2016 eine Plattform für das automatisierte Fahren ins Leben gerufen und ausdrücklich andere Unternehmen zur Beteiligung eingeladen. Vor Kurzem war der Zulieferer Continental eingestiegen, der US-Zulieferer Delphi ist ebenfalls an Bord. "Wir führen weitere Gespräche", sagte ein BMW-Sprecher auf die Frage nach möglichen weiteren Neuzugängen, nannte aber keine Details. Die Münchnern haben selbstfahrende Autos bis 2021 angekündigt, an denen sie mit ihren Partnern arbeiten.

FINANZIELLE DETAILS BLEIBEN OFFEN

Fiat Chrysler (FCA) bringe in die Kooperation neben Entwicklungskapazität auch Verkaufsstärke, weltweite Absatzverteilung und langjährige Erfahrung in Nordamerika ein, hieß es in der Mitteilung weiter. Finanzielle Details blieben offen. Der italienisch-amerikanische Autobauer verkaufte 2016 weltweit rund 4,5 Millionen Fahrzeuge, BMW kam - zusammen mit den Marken Mini und Rolls-Royce - auf 2,4 Millionen. Schlüssel zum Erfolg seien Exzellenz in der Entwicklung und die Fähigkeit, die Technik in großen Stückzahlen einzusetzen, sagte BMW-Chef Harald Krüger. Mit FCA verstärke die Allianz (DE:ALVG) ihre Bemühungen, die wichtigste Plattform für selbstfahrende Autos zu schaffen. Dass Fiat Chrysler auch mit dem Google-Ableger Waymo am autonomen Fahren tüftelt, stört die Bayern nicht, da sie das eigene Konzept für breiter aufgestellt halten. BMW und Fiat hatten 2008 schon einmal einen Anlauf zur Zusammenarbeit unternommen: Die beiden Hersteller wollten damals bei Kleinwagen kooperieren, die Münchner entschieden sich dann aber anders.