Fahrverbote in Stuttgart sorgen für Streit

Reuters

Veröffentlicht am 22.02.2017 17:24

Fahrverbote in Stuttgart sorgen für Streit

Berlin (Reuters) - Die angekündigten Fahrverbote für Diesel-Autos in Stuttgart haben einen Streit über den Kampf gegen Luftverschmutzung in Städten ausgelöst.

Während Autobranche, Gemeinde-Verband und Bundesverkehrsministerium die Entscheidung von Baden-Württemberg kritisierten, bekam das Land am Mittwoch Rückendeckung von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. Auf die Luftbelastung habe schnell reagiert werden müssen, sagte die SPD-Politikerin der ARD. "Insofern ist der Beschluss der baden-württembergischen Landesregierung zu begrüßen." Es fehle aber ein bundesweites Konzept, um die Belastung der Luft dauerhaft zu senken. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) habe auf Vorschläge nicht reagiert. Sein Ministerium hatte die Fahrverbote als falsch bezeichnet. Besser sollten Taxen, Busse und Behördenfahrzeuge mit alternativen Antrieben eingesetzt werden.

Diesel-Fahrer in Stuttgart müssen sich der Landesregierung zufolge ab 2018 auf Fahrverbote in der Innenstadt einstellen. An Tagen mit hoher Feinstaub-Belastung sollen diese für alle Diesel gelten, die nicht die Euro-6-Norm erfüllen. Ausnahmen soll es für den Lieferverkehr geben. In den vergangenen Jahren wurden in Stuttgart die Feinstaubgrenzewerte jeweils an mehr als 40 Tagen überschritten. Ein Drittel der Autos auf deutschen Straßen sind Diesel. Davon erfüllten Anfang 2016 etwa 90 Prozent die modernste Euro-6-Norm nicht.

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