Europas Börsen auf Erholungskurs - Deutsche Bank gefragt

Reuters

Veröffentlicht am 28.09.2016 18:34

Europas Börsen auf Erholungskurs - Deutsche Bank gefragt

Frankfurt (Reuters) - Eine Erholung bei Aktien der Deutschen Bank (DE:DBKGn) hat an den europäischen Börsen für Aufatmen gesorgt.

Dax und EuroStoxx50 kletterten am Mittwoch jeweils um 0,7 Prozent auf 10.438,34 und 2991,11 Punkte. Belastet von einem sinkenden Ölpreis gaben die Börsen einen Teil ihrer Kursgewinne allerdings ab, auch die Wall Street drehte ins Minus. "Die Kursgewinne von heute können morgen bei entsprechender Nachrichtenlage wieder verfallen. Diese Schaukelbörse kann gut und gerne noch bis in den Oktober anhalten", sagte Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.

ÖLPREIS UNTER DRUCK

Am Rohstoffmarkt ging der Ölpreis auf Achterbahnfahrt. Der Preis für die führende Nordseesorte Brent fiel um 0,6 Prozent auf 45,70 Dollar je Barrel zurück, nachdem er zuvor bis zu 2,7 Prozent zugelegt hatte. Laut den offiziellen Daten des US-Energieministeriums (EIA) sanken die Rohöl-Bestände in der Vorwoche zwar überraschend. Allerdings füllten sich die Benzin-Lager um zwei Millionen Barrel und damit deutlich stärker als von Experten erwartet. Mit Nervosität blickten Anleger zudem auf den Beginn eines informellen Treffens der erdölexportierenden Länder (Opec) in Algier.

Für wenig Aufsehen sorgten indes Äußerungen von EZB-Chef Mario Draghi vor dem Europa-Ausschuss des Bundestages. Er warb für seine in Deutschland umstrittene Nullzinspolitik. Fed-Chefin Janet Yellen äußerte sich bei einer Anhörung vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses nicht zur Geldpolitik der US-Notenbank. Sie signalisierte strengere Vorgaben bei den jährlichen Stresstests für Banken. US-Finanzwerte gaben ihre anfänglichen Gewinne ab, der Branchenindex verlor 0,5 Prozent.

ATEMPAUSE FÜR DEUTSCHE-BANK-ANLEGER

Bei der Deutschen Bank ging es nach dem Absturz auf ein frisches Rekordtief von 10,18 Euro zu Wochenbeginn wieder aufwärts. Die Papiere gewannen zeitweise bis zu vier Prozent und gingen zwei Prozent höher bei 10,765 Euro aus dem Handel. Anleger reagierten erleichtert, dass das krisengeschüttelte Institut nach Einschätzung der Bundesregierung derzeit keine Staatshilfe braucht. Das Finanzministerium dementierte einen Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit", wonach bereits an einem Notfallplan gearbeitet wird. Zudem kurbelte der Verkauf der britischen Versicherungstochter Abbey Life für umgerechnet rund eine Milliarde Euro die Nachfrage nach Deutsche-Bank-Aktien an.