Inflationssorgen lasten auf Börsen - Firmenbilanzen stützen

Reuters

Veröffentlicht am 19.04.2018 14:44

Inflationssorgen lasten auf Börsen - Firmenbilanzen stützen

Frankfurt (Reuters) - Aus Furcht vor einer anziehenden Inflation und einer strafferen Geldpolitik der Notenbanken ziehen sich einige Anleger aus den Aktienmärkten zurück.

Ermutigende Geschäftszahlen großer Konzerne verhinderten allerdings stärkere Kursverluste. Dax und EuroStoxx50 verloren am Donnerstag jeweils etwa 0,2 Prozent auf 12.555 und 3486 Punkte.

Genährt wurden die Inflationsängste vom Anstieg des Ölpreises auf ein Dreieinhalb-Jahres-Hoch. Die Sorten Brent aus der Nordsee und WTI aus den USA verteuerten sich um jeweils mehr als ein Prozent auf 74,44 und 69,27 Dollar je Barrel (159 Liter). Einem exklusiven Reuters-Bericht zufolge strebt Saudi-Arabien einen Ölpreis von 80 bis 100 Dollar an. "Wenn er sich in Richtung 80 Dollar bewegt und der Euro noch etwas nachgibt, könnte Inflationsdruck aufkommen", sagte Elwin de Groot, Chef-Anlagestratege der Rabobank. "Das hat üblicherweise einen negativen Effekt auf die Konsumausgaben, vor allem vor dem Hintergrund der geopolitischen Spannungen." Der Euro stagnierte am Donnerstag bei 1,2379 Dollar.

Parallel dazu verteuerte sich Nickel um bis zu 9,3 Prozent und steuerte auf den größten Tagesgewinn seit 2009 zu. Mit 16.690 Dollar je Tonne war das zur Stahl-Herstellung benötigte Metall zeitweise so teuer wie zuletzt vor dreieinhalb Jahren. Auslöser der Rally waren Spekulationen, dass die US-Sanktionen gegen russische Firmen auf Nornickel, den weltweit zweitgrößten Förderer des Metalls, ausgeweitet werden. Die USA könnten sich dies allerdings nicht erlauben, weil sie auf die Palladium-Lieferungen des Konzerns angewiesen seien, sagte Analyst Carsten Menke vom Bankhaus Julius Bär. Palladium wird unter anderem zur Produktion von Auto-Katalysatoren eingesetzt.

Aluminium war mit 2718 Dollar je Tonne zeitweise so teuer wie zuletzt vor sieben Jahren. Damit summiert sich das Plus der vergangenen beiden Wochen auf etwa 36 Prozent. Wegen der US-Sanktionen gegen Russland droht die weltweit zweitgrößte Aluminiumhütte Rusal als Lieferant auszufallen.

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