Europas Börsen stabil - Trumps Auto-Tweet schürt Nervosität

Reuters

Veröffentlicht am 22.06.2018 18:07

Europas Börsen stabil - Trumps Auto-Tweet schürt Nervosität

Frankfurt (Reuters) - Nach den jüngsten Kursverlusten haben sich die Anleger vorsichtig zurück an die europäischen Börsen gewagt.

Die erneute US-Drohung mit Zöllen auf europäische Autos drückte den Dax am Freitagnachmittag zunächst kurzzeitig ins Minus. Er arbeitete sich aber ins Plus zurück und schloss 0,5 Prozent höher bei 12.579 Punkten. Der EuroStoxx50 gewann ein Prozent auf 3437 Zähler. An der Wall Street legte der US-Standardwerteindex Dow Jones nach acht Verlusttagen in Folge 0,7 Prozent zu.

US-Präsident Donald Trump kündigte über Twitter 20-prozentige Zölle auf europäische Fahrzeuge an, sollte die EU Handelsschranken nicht abbauen. In der Europäischen Union gelten seit Freitag höhere Zölle auf ausgewählte US-Waren. Damit reagiert die Staatengemeinschaft auf die von Trump verhängten Schutzzölle auf Stahl und Aluminium. Es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, wann der US-Präsident den Druck erhöhe, sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets.

Als Reaktion auf den Trump-Tweet sackte der Index für die europäische Autobranche zeitweise um rund ein Prozent ab und schloss letztlich 0,5 Prozent tiefer. Sein US-Pendantverlor 0,6 Prozent. Die Papiere von BMW (DE:BMWG), Volkswagen (DE:VOWG) und Daimler (DE:DAIGn) rutschten um bis zu 2,5 Prozent ab. Letztere markierten mit 56,86 Euro zeitweise sogar ein Zwei-Jahres-Tief. Der Stuttgarter Autobauer hatte als erster Dax-Konzern am Mittwoch seine Prognosen wegen des Handelsstreits gekappt.

"Genauso wie mit China ist trotz aller Gespräche mit den USA noch kein Ende der 'Wie Du mir, so ich Dir'-Politik absehbar", sagte Robert Greil, Chef-Anlagestratege des Bankhauses Merck (DE:MRCG) Finck. "Das dürfte gerade exportlastige Indizes wie den Dax erst einmal weiter belasten." In den vergangenen Tagen verlor der deutsche Leitindex 3,3 Prozent und verbuchte den größten Wochenverlust seit drei Monaten.

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