Reuters
Veröffentlicht am 20.06.2018 14:19
Europas Aktienanleger bleiben auf der Hut
Frankfurt (Reuters) - Europas Aktienanleger haben sich am Mittwoch nach den Kursverlusten an den vergangenen drei Handelstagen etwas aus der Deckung gewagt.
Der Dax notierte am Nachmittag 0,3 Prozent fester bei 12.715 Punkten, der EuroStoxx50 legte 0,6 Prozent auf 3455 Zähler zu. Auch an der Wall Street dürfte es zur Handelseröffnung mit den Kursen leicht nach oben gehen. Die US-Futures lagen etwa 0,3 Prozent im Plus. "Über allem schwebt aber weiter der drohende Handelskrieg der USA mit dem Rest der Welt", sagte ein Händler. Der deutsche Leitindex hat seit vergangenem Donnerstag angesichts des eskalierenden globalen Handelsstreits über drei Prozent oder 400 Punkte eingebüßt.
Die EU-Kommission entschied am Mittwoch, ab Freitag Vergeltungszölle auf US-Einfuhren im Wert von 2,8 Milliarden Euro zu verhängen. US-Präsident Donald Trump prüft die Verhängung von zusätzlichen Zöllen auf Autos aus europäischer Produktion. China und die USA haben sich bereits gegenseitig mit Zöllen belegt, die auf Dauer die Weltwirtschaft beeinflussen dürften, fürchten Analysten. Viele hoffen weiter, dass sich die Kontrahenten am Ende doch verständigen werden. "Wir bleiben bei unserer Meinung, dass ein Handelskrieg angesichts der damit verbundenen politischen Kosten unwahrscheinlich ist und sich die Parteien letztendlich mittels Verhandlungen einigen werden", kommentierte die Credit Suisse (SIX:CSGN).
Der Handelskonflikt machte dem Euro weiter zu schaffen. Zusätzlichen Verkaufsdruck löste EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny aus. Die Aussage, er rechne mit weiteren Kursverlusten der Gemeinschaftswährung, treffe auf eine negative Grundstimmung, sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. Grundlegend Neues habe der Notenbanker aber nicht gesagt. Der Euro fiel um mehr als einen Viertel US-Cent bis auf 1,1535 Euro.
FINANZWERTE SETZTEN ERHOLUNGSKURS VORSICHTIG FORT
Die deutsch-französischen Pläne zur EU-Reform machten erneut einigen Anlegern Kauflaune bei Finanzwerten. Zu den größten Gewinnern im EuroStoxx50 zählten die Aktien der spanischen Banken BBVA (MC:BBVA) und Santander, die je zwei Prozent gewannen. Die Papiere der italienischen Intesa SanPaolo führten die Favoritenlisten der Topwerte aus der Euro-Zone zeitweise mit einem Plus von 2,4 Prozent an. Die Titel der Deutschen Bank (DE:DBKGn) und der Commerzbank (DE:CBKG) legten bis zu etwa eineinhalb Prozent zu, ehe mit dem Dax ihre Kursgewinne schmolzen.
Im Dax standen Volkswagen (DE:VOWG) mit einem Plus von rund zwei Prozent ganz oben. Nach den Verlusten der vergangenen Tage im Sog der Verhaftung von Audi-Chef Rupert Stadler im Zusammenhang mit dem Diesel-Skandal stiegen einige Anleger wieder ein. Zum einen half die Absicht der Wolfsburger, mit Ford eine strategische Zusammenarbeit bei leichten Nutzfahrzeugen zu prüfen. Zum anderen kommen die Pläne zur Kapitalmarktfähigkeit der Lkw-Sparte voran, die künftig unter dem Namen Traton Group firmieren soll.
Im MDax stiegen die Aktien der Media-Saturn-Mutter Ceconomy um 5,5 Prozent. Für rund 258 Millionen Euro überträgt Media-Saturn die defizitären russischen Filialen an die Holding Safmar und erhält im Gegenzug eine Beteiligung von 15 Prozent an dem russischen Konkurrenten M.Video. Die Aussicht auf eine Kapitalerhöhung hatte die Aktien am Dienstag um über 13 Prozent abstürzen lassen.
An der Wall Street dürfte GE im Fokus stehen: Die Aktien des Traditionskonzerns fallen nach mehr als 110 Jahren aus dem Weltleitindex Dow Jones. Im vorbörslichen US-Handel verloren sie über drei Prozent.
Geschrieben von: Reuters
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.