Anleger fürchten schwache Quartalsbilanz der Dt. Bank

Reuters

Veröffentlicht am 21.03.2018 17:40

Anleger fürchten schwache Quartalsbilanz der Dt. Bank

Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Bank (DE:DBKGn) bereitet die Anleger auf ein schwaches erstes Quartal vor.

Das wichtige Investmentbanking, die einstige Vorzeigesparte des größten deutschen Geldhauses, habe in den ersten drei Monaten stark unter der Euro-Aufwertung gelittet, erklärte Finanzchef James von Moltke am Mittwoch auf einer Investorenkonferenz in London. Die jüngste Stärke der Gemeinschaftswährung und höhere Refinanzierungskosten bei der Investmentbank würden insgesamt zu einer Belastung von rund 450 Millionen Euro führen.

Die Deutsche-Bank-Aktie fiel nach den Aussagen des Top-Bankers um bis zu sieben Prozent und notierte zeitweise auf dem tiefsten Stand seit dem Krisen-Herbst 2016. Offenbar steigt die Furcht der Investoren vor einer abermals enttäuschenden Bilanz. Die Bank will die Zahlen am 26. April veröffentlichen.

AKTIE STARK UNTER DRUCK

300 Millionen Euro gehen von Moltke zufolge auf das Konto des für das Frankfurter Kreditinstitut derzeit ungünstigen Euro-Wechselkurses zum Dollar. 150 Millionen Euro kommen durch höhere Kosten bei der Refinanzierung zustande. Hier leidet der Bereich allerdings unter einer Änderung der Aufteilung dieser Kosten auf den Gesamtkonzern, die zum 2. Quartal 2017 wirksam wurde, wie ein Sprecher klarstellte. Für den Gesamtkonzern seien die Refinanzierungskosten insgesamt gesunken.

"Wir berichten in Euro und 40 Prozent unserer Ertragsbasis in der Investmentbank entstehen entweder auf Basis des Dollars oder sind an den Dollar gekoppelt", erklärte von Moltke, der seit dem vorigen Jahr im Vorstand der Bank sitzt. "Damit sehen wir uns einer Differenz von 15 Prozent im Quartalsvergleich gegenüber, was zu einer Belastung in Höhe von 300 Millionen Euro oder sechs Prozent führt." Zusammen mit den um 150 Millionen Euro gestiegenen Refinanzierungskosten addiere sich dies zu einer Gesamtbelastung von 450 Millionen Euro - "bevor es überhaupt um das Geschäft geht".