Reuters
Veröffentlicht am 29.04.2016 07:01
Cloud-Geschäft lässt Amazon-Kasse klingeln
San Francisco (Reuters) - Amazons kostspieliger Expansionskurs zahlt sich immer stärker aus.
Der weltgrößte Online-Händler verdiente im ersten Quartal mit 513 Millionen Dollar fast doppelt so viel wie von Experten erwartet. Im Jahr zuvor stand noch ein Verlust von 57 Millionen Dollar in den Büchern. Damit erzielte der vormals immer wieder auch rote Zahlen schreibende US-Konzern das vierte Quartal in Folge einen Gewinn. Kräftiges Wachstum gab es sowohl im traditionellen Kerngeschäft als auch beim zukunftsträchtigen Cloud-Angebot für eine Auslagerung von Speicher- und Software-Diensten ins Internet. Auch das Prime-Programm zur Kundenbindung florierte. Die Amazon-Aktie kletterte nachbörslich 13 Prozent.
Der Umsatz schnellte überraschend kräftig um 28 Prozent auf 29,1 Milliarden Dollar in die Höhe - so stark wie seit vier Jahren nicht mehr. Rege gefragt seien eigene Produkte gewesen, wie die Fire-Tablets, der Fire-TV-Stick zum Übertragen von Multimedia-Daten und vernetzte Echo-Lautsprecher, erläuterte Amazon-Chef Jeff Bezos am Donnerstag. Glanzlicht war aber der Umsatz-Zuwachs von 64 Prozent im Cloud Computing auf 2,6 Milliarden Dollar. Den operative Gewinn konnte Amazon hier auf 604 Millionen Dollar mehr als verdreifachen. Branchenexperten zufolge liegt Amazon in diesem schnell wachsenden Zukunftsmarkt deutlich vor Rivalen wie Google (NASDAQ:GOOGL) und Microsoft.
PRIME-PROGRAMM SOLL AUSGEBAUT WERDEN
Auch mit dem Treueprogramm Prime lief es rund. Hier konnte Amazon neue Mitglieder gewinnen. Sie erhalten für einen Jahresbeitrag ihre Waren schneller, teils ohne Lieferkosten sowie Zugang zu diversen Angeboten wie Musik, Filme und TV-Sendungen. Kürzlich führte Amazon Prime auch gegen einen monatlichen Beitrag ein. Der Konzern will das Programm nun noch ausbauen und mehr Geld in eigene TV- und Filmproduktionen stecken. "Wir spüren, dass das Programm funktioniert", sagte Finanzchef Brian Olsavsky. "Wir werden unsere Ausgaben in diesem Bereich erheblich erhöhen."
Der umtriebige Bezos steckte in den vergangenen Jahren Milliarden in Smartphones und Tablets, Videos, eigene Filme sowie Spiele. Damit will er Konkurrenten wie Apple, Google und dem aufstrebenden Video-Portal Netflix Paroli bieten. Viel Gelder wanderte auch in den Ausbau des Cloud-Angebots und der eigenen Lkw-Flotte, der Logistikzentren, in schnellere Lieferzeiten und neue Mitarbeiter. Ähnlich wie Google testet Amazon auch die Auslieferung per Drohnen. Dafür nahm Bezos auch immer wieder Verluste oder nur geringe Gewinne in Kauf, was ihm Kritik von Investoren einbrachte.
Die Quartalsbilanz sorgte nun für mehr als Beruhigung unter den Anlegern, zumal zuletzt Technologiegiganten wie Apple, Microsoft und Intel mit enttäuschenden Zahlen Sorgen vor einem größeren Schwächeanfall der Branche schürten. Amazon habe überzeugt. "Mein Vertrauen ist wiederhergestellt", sagte Experte Dan Conde vom Analysehaus Enterprise Strategy Group.
In Deutschland hat Amazon allerdings seit längerem Ärger. Hier liegt der Konzern mit Verdi im Streit. Die Gewerkschaft fordert für die Amazon-Mitarbeiter höhere Löhne sowie tarifliche Regelungen wie im Einzel- und Versandhandel. Amazon nimmt indes die Logistikbranche als Maßstab, in der weniger gezahlt wird.
Geschrieben von: Reuters
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.