Insider - Delivery Hero liefert Börsengang noch im Juli

Reuters

Veröffentlicht am 23.05.2017 17:31

Insider - Delivery Hero liefert Börsengang noch im Juli

Frankfurt (Reuters) - Der Essens-Lieferdienst Delivery Hero drückt bei seinen Börsenplänen Finanzkreisen zufolge aufs Tempo.

Das Berliner Startup-Unternehmen ("Lieferheld", "Foodora", "Pizza.de") wolle die Emission - stabile Finanzmärkte vorausgesetzt - Mitte Juni ankündigen, rund vier Wochen später sei die Erstnotiz geplant, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Delivery Hero werde dabei mit mehr als 3,5 Milliarden Euro bewertet. Der Börsengang könnte damit ein Volumen von bis zu einer Milliarde Euro erreichen, sagte ein Insider. "Das hängt davon ab, wie viel Rocket Internet (DE:RKET) verkauft - und das wiederum hängt an der Bewertung."

Der Startup-Investor ist mit 33 Prozent der größte Aktionär von Delivery Hero, das Unternehmen versucht sich aber von Rocket zu emanzipieren. Der 2011 gegründeten Firma selbst sollen mit dem Börsengang rund eine halbe Milliarde Euro zufließen, wie ein Insider sagte. Delivery-Hero-Chef Niklas Östberg ließ sich nicht in die Karten blicken: "Wir können jederzeit (an die Börse) gehen, wenn wir das Gefühl haben, dass es der richtige Zeitpunkt ist", sagte er in einer Telefonkonferenz zur Vorstellung der Ergebnisse für das erste Quartal. Bisher war der Börsengang erst im Herbst erwartet worden.

HOFFNUNGSTRÄGER DELIVERY HERO

Für Rocket Internet ist Delivery Hero ein Hoffnungsträger. Es wäre die erste Emission einer Firma aus dem Portfolio des Investors seit dessen Schritt an den Aktienmarkt im Oktober 2014. Die Rocket-Aktie legte am Dienstag um 3,5 Prozent zu.

Der Umsatz von Delivery Hero hat sich in den drei Monaten zu Jahresbeginn auf vergleichbarer Basis - also einschließlich der kürzlich erworbenen Rocket-Beteiligung Foodpanda - auf 121 (2016: 63) Millionen Euro fast verdoppelt. Die Kunden gaben 63 Millionen Bestellungen ab, 62 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Delivery Hero liefert Menüs aus mehr als 150.000 Restaurants aus. "Wir sind der Gewinnschwelle zunehmend näher gekommen", sagte Östberg. Im Kerngeschäft - ohne die Zukäufe Foodora und Foodpanda - schreibe Delivery Hero weiterhin schwarze Zahlen. "Profitabilität ist eine Sache der Größe. Unser Augenmerk ist deshalb, größer zu werden." Weitere Zukäufe seien dazu nicht ausgeschlossen.