Finanzwerte ziehen Europas Börsen ins Plus

Reuters

Veröffentlicht am 31.07.2016 10:22

Finanzwerte ziehen Europas Börsen ins Plus

Frankfurt (Reuters) - Wenige Stunden vor Veröffentlichung des Banken-Stresstests haben Kursgewinne der Finanzwerte den europäischen Börsen Auftrieb gegeben.

Dabei hellten ermutigende Bilanzen von Instituten wie der Schweizer UBS (SIX:UBSG) oder der britischen Barclays (LON:BARC) die Stimmung auf. Die Enttäuschung über die aus Anlegersicht zu geringe Lockerung der japanischen Geldpolitik sowie schwache US-Konjunkturdaten verhinderten aber ein größeres Plus bei Dax und EuroStoxx50. Die beiden Indizes schlossen am Freitag jeweils ein gutes halbes Prozent im Plus bei 10.337,50 und 2990,76 Punkten.

Die Bank von Japan (BoJ) tastete den Leitzins nicht an, verdoppelt aber die Ankäufe börsennotierter Aktienfonds (ETFs). Mit umgerechnet 52 Milliarden Euro ist dies aber nur ein geringer Teil der Wertpapierkäufe im Volumen von bislang 678 Milliarden Euro jährlich. Auf die erhofften zusätzlichen Käufe von Staatsanleihen verzichtete die japanische Notenbank. Dies sei eine Enttäuschung für diejenigen, die auf flankierende Maßnahmen für das umgerechnet 240 Milliarden Euro schwere Konjunkturpaket der Regierung gesetzt hatten, sagte Adam Cole, Chef-Devisenstratege der Investmentbank RBC Capital. Die japanische Währung wertete daher kräftig auf. Ein Dollar verbilligte sich um 2,7 Prozent auf 102,35 Yen.

SCHWINDENDE SPEKULATIONEN AUF BALDIGE US-ZINSERHÖHUNGEN

Die US-Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal nur um 1,2 Prozent und damit nur etwa halb so schnell wie erwartet. Außerdem trübte sich die Kauflaune der Verbraucher ein. Für Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank, ist eine weitere Zinserhöhung der Notenbank Fed in diesem Jahr damit vom Tisch. Der Dollar geriet am Nachmittag unter Druck. Ein Euro kostete mit 1,1169 Dollar rund einen US-Cent mehr als am Donnerstag.

An der Wall Street pendelten Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 um ihre Schlusskurse vom Donnerstag. Hier standen enttäuschenden Geschäftszahlen der beiden Ölkonzerne Exxon und Chevron positive Zwischenbilanzen der Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und des Online-Händlers Amazon (NASDAQ:AMZN) gegenüber. Letztere kletterten zeitweise auf ein Rekordhoch von 766 Dollar.

Im Dax zählte HeidelbergCement (DE:HEIG) mit einem Kursplus von 3,2 Prozent zu den Favoriten. Dank einer florierenden Baukonjunktur in Europa und den USA verdiente der Baustoffkonzern mehr als erwartet.

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