BayernLB macht mehr Gewinn - Aber Kapitaldecke schmilzt

Reuters

Veröffentlicht am 17.11.2016 15:59

Aktualisiert 17.11.2016 16:10

BayernLB macht mehr Gewinn - Aber Kapitaldecke schmilzt

- von Andreas Kröner

Frankfurt (Reuters) - Die BayernLB verspürt dank Beteiligungsverkäufen und eines lebhaften Neugeschäfts Rückenwind.

Der Vorsteuergewinn stieg in den ersten neun Monaten um drei Prozent auf 589 Millionen Euro. Damit schnitten die Münchener besser ab als ihre Konkurrenten Helaba (417 Millionen Euro) und LBBW (360 Millionen Euro), die wegen Belastungen durch niedrige Zinsen Gewinnrückgänge hinnehmen mussten. "Das dritte Quartal ist noch mal einen Tick besser gelaufen als wir erwartet haben", sagte BayernLB-Finanzvorstand Markus Wiegelmann im Reuters-Gespräch. "Wir haben das Ergebnis vom Vorjahr in Sichtweite." 2015 machte die Bank vor Steuern 640 Millionen Euro Gewinn.

Die BayernLB hatte sich Anfang des Jahrtausends mit riskanten US-Wertpapieren und der Übernahme der österreichischen Bank Hypo Alpe Adria verzockt und wurde 2008 mit zehn Milliarden Euro vom Freistaat gerettet. Als Ausgleich für die Staatshilfen verdonnerte die EU das Institut dazu, zu schrumpfen und bis 2019 fünf Milliarden Euro an seinen Mehrheitseigner Bayern zurückzuzahlen. Eine Milliarde davon ist noch offen.

Hoffnungen der Bank, die Milliarde noch 2016 abzustottern und das EU-Verfahren damit abzuschließen, werden sich Insidern zufolge aber nicht erfüllen. "Dieses Jahr wäre schön gewesen, nächstes Jahr wäre auch schön", sagte Wiegelmann dazu. "Der genaue Zeitpunkt ist für die Bank aber nicht entscheidend." Die größte Einschränkung durch das EU-Verfahren für die BayernLB sei, dass sie nur Geschäft mit Deutschland-Bezug machen dürfe. "Im Vergleich zu anderen Banken entgeht uns da das ein oder andere Immobiliengeschäft im Ausland. Auf der anderen Seite haben wir dank des Deutschland-Bezugs eine sehr gute Kreditqualität und so gut wie keine Risikovorsorge."

BAYERN LEGT VIEL WERT AUF "GUTE KAPITALAUSSTATTUNG"

Das Kapitalpolster der BayernLB wurde seit Jahresbeginn dünner, weil die Bank wegen der niedrigen Zinsen mehr für Pensionen zurückstellte. Die harte Kernkapitalquote bei voller Umsetzung der härteren Basel-III-Regeln sank um 0,4 Prozentpunkte auf 11,6 Prozent. Damit steht das Geldhaus deutlich schwächer da als seine Konkurrenten LBBW und Helaba. Laut Wiegelmann ist die Quote jedoch ausreichend, zumal sie deutlich über den Mindestanforderungen der EZB-Bankenaufsicht liegt. Die BayernLB sei bei ihrer Sanierung gut vorangekommen und habe "ein sehr gutes Ergebnis" erzielt, lobte der bayerische Finanzminister Markus Söder. "Wichtig ist aber auch, dass die Bank stabil und sicher dasteht. Deshalb legt der Freistaat gemeinsam mit der BayernLB viel Wert auf eine gute Kapitalausstattung und die Vermeidung von übermäßigen Risiken."

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Im Tagesgeschäft läuft es bei den Münchenern rund. Das Kreditvolumen stieg seit Jahresbeginn um fünf Prozent auf 184 Milliarden Euro - unter anderem dank Zuwächsen im Immobiliengeschäft. Der Gewinnanstieg ist jedoch auch maßgeblich auf Sondereffekte zurückzuführen. Der Verkauf von Anteilen an Visa Europe und an der Deutschen Factoring Bank spülten der BayernLB 172 Millionen Euro in die Kasse.

Bei der Frankfurter Helaba, die keine Einmalerträge in dieser Größenordnung verbuchte, ging der Vorsteuergewinn in den ersten neun Monaten um 14 Prozent zurück. "Es wird zunehmend schwieriger, die Effekte aus der Null- beziehungsweise Negativzinsphase ertragsmäßig zu kompensieren", sagte Helaba-Chef Herbert Hans. Im Gesamtjahr erwartet er weiter einen Vorsteuergewinn unter dem Vorjahreswert von 596 Millionen Euro.

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