Bayer muss sich bei Monsanto-Übernahme gedulden

Reuters

Veröffentlicht am 19.09.2017 17:06

Aktualisiert 21.09.2017 02:01

Bayer muss sich bei Monsanto-Übernahme gedulden

- von Patricia Weiss und Ludwig Burger

Monheim (Reuters) - Bayer (DE:BAYGN) kann die rund 66 Milliarden Dollar schwere Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto (NYSE:MON) nicht so schnell über die Bühne bringen wie erhofft.

Bei der EU-Kommission beantragte der Pharma- und Chemiekonzern eine Verlängerung der Prüffrist für den Mega-Zukauf. "Vor diesem Hintergrund ist es wahrscheinlicher, dass ein Abschluss der Transaktion statt zum Jahresende 2017 nun Anfang 2018 zu erwarten ist", sagte der Chef der Agrarsparte und Bayer-Vorstand Liam Condon am Dienstag in Monheim. "Natürlich hätte ich es vorgezogen, wenn wir es im Dezember abgeschlossen hätten." Angesichts der Größe des Unterfangens machten aber "einige Wochen hier oder da" keinen wesentlichen Unterschied. Die EU-Kommission will in Kürze über den Antrag entscheiden.

Bayer hatte noch im August bekräftigt, den Zukauf bis Ende des Jahres unter Dach und Fach bringen zu wollen - selbst als die Wettbewerbshüter schon Bedenken gegen die Übernahme angemeldet und eine umfassend Prüfung angekündigt hatten.[nL8N1L83PY] Damit hat die Kommission bis zum 8. Januar 2018 Zeit, um eine Entscheidung zu fällen. Bayer möchte sich jedoch weitere zehn Werktage Luft verschaffen bis zum 22. Januar: "Damit soll eine der Größe der Transaktion angemessene Prüfung ermöglicht werden."

Die Leverkusener hätten damit etwas mehr Zeit, um die Zweifel der Wettbewerbshüter zu zerstreuen. Zwar legten Bayer und Monsanto der Kommission schon Ende Juli Zugeständnisse vor. Diese reichten nach Einschätzung der Kommission aber nicht aus, um die "ernsthaften Zweifel" an der Vereinbarkeit des Zusammenschlusses mit dem EU-Wettbewerbsrecht zu zerstreuen. Condon erklärte, Bayer befinde sich in "sehr konstruktiven" Gesprächen mit der EU-Kommission. Man habe eine sehr klare Vorstellung davon, was die Probleme sein könnten und es seien keine Überraschungen zu erwarten.

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