ANALYSE: Exane BNP bevorzugt Autobauer vor Zulieferern - VW nun 'Outperform'

dpa-AFX

Veröffentlicht am 02.09.2014 11:11

PARIS (dpa-AFX) - Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas (PSE:PBNP) hat sich in einer am Dienstag vorgelegten Branchenstudie überwiegend positiv zu Autobauern geäußert und dabei die Vorzugsaktien von Volkswagen F:VOW3 (VW) F:VOW3 von "Neutral" auf "Outperform" hochgestuft. Das Kursziel für die VW-Titel wurde von 205 auf 210 (Kurs: 173,00) Euro angehoben.

Der Autohersteller aus Wolfsburg habe ein Imperium erschaffen, müsse nun aber beweisen, dass er es auch beherrsche, schrieb Analyst Stuart Pearson. Die Rentabilität der Kernmarke VW sei schwächer als bei den Wettbewerbern, und der Markt halte eine erfolgreiche Kostenkontrolle des Konzernmanagements offenbar für unwahrscheinlich. Dem auf den Weg gebrachten Gewinnsteigerungsprogramm stünden Investoren noch skeptisch gegenüber.

Diese Skepsis hält der Analyst allerdings für etwas übertrieben, denn der Autokonzern könne die Erträge erhöhen, indem er unter anderem Investitionen kürze, den Druck auf die Zulieferer erhöhe, die Produktpalette anpasse - etwa durch mehr SUV-Modelle - und auf Fusionen und Übernahmen vorerst verzichte. Die VW-Vorzüge seien vergleichsweise niedrig bewertet und die Markterwartungen gering, hieß es zur Hochstufung.

ZYKLUS-ENDE NOCH NICHT ERREICHT

Die Gewinnschätzungen des Marktes für den gesamten europäischen Autosektor hält Pearson hingegen wegen eines schwächeren globalen Wachstums im nächsten Jahr für zu hoch. Er senkte seine Ergebnisprognosen um durchschnittlich zehn Prozent. Die Aussichten für das Geschäft in Europa und China seien aber weiter positiv und mit dem jüngsten Kursrückgang der Branchenwerte habe sich der Markt bereits auf Enttäuschungen eingestellt. Das Ende des Zyklus sei noch längst nicht erreicht. Anleger sollten selektiv vorgehen und dabei Kursschwächen zum Kauf nutzen. Insgesamt zieht der Experte die Aktien von Autobauern und Reifenherstellern den Titeln von Zulieferern vor, nachdem die Bewertungen letzterer im Vergleich auf Rekordhochs gestiegen seien.

Für Daimler F:DAI reduzierte Pearson zwar wegen gesunkener Gewinnschätzungen sein Kursziel von 80 auf 76 (Kurs: 62,61) Euro, damit verfüge die Aktie aber immer noch über ein Aufwärtspotenzial von mehr als 20 Prozent. Kaum ein anderer Wert biete eine so attraktive Kombination aus Volumenwachstum, operativer Stärke und verbesserter Preisbildung wie die Daimler-Aktie. Sie bleibe einer seiner Sektor-"Top Picks" und die Anlageempfehlung auf "Outperform".

MEHR KONKURRENZ FÜR BMW

Für das Papier von Konkurrent BMW F:BMW kürzte Pearson das Kursziel von 107 auf 102 (Kurs: 89,00) Euro. Das Votum lautet unverändert "Neutral". Der Münchener Autobauer dürfte im kommenden Jahr mit mehr Wettbewerb zu kämpfen haben, was die Begeisterung für den Titel etwas abflauen lasse, hieß es. Skeptisch äußerte sich Pearson zu Porsche. Ein positiver Ausgang der Rechtsstreitigkeiten sei größtenteils bereits eingepreist, die Aktie müsse man deswegen auch nicht mehr im Depot haben. Pearson blieb bei seinem "Underperform"-Votum für Porsche, mit einem unveränderten Kursziel von 70,00 (Kurs: 69,71) Euro.

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Bei Continental F:CON senkte er seine Einstufung von "Outperform" auf "Neutral" und das Kursziel von 195 auf 190 Euro. Der Experte bevorzugt Pirelli und Michelin.

Mit der Einstufung "Outperform" rechnet Exane BNP Paribas damit, dass sich die Aktie in den kommenden zwölf Monaten besser als der Sektor entwickeln wird. Mit der Einstufung "Neutral" wird damit gerechnet, dass sich die Aktie auf Zwölfmonatssicht im Gleichklang mit dem Sektor entwickeln wird. Bei der Einstufung "Underperform" geht Exane BNP Paribas davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden zwölf Monaten schlechter als der Sektor entwickeln wird.

Analysierendes Institut Exane BNP Paribas.

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