AKTIEN IM FOKUS: Schwache Smartphone-Nachfrage belastet Chip-Branche

dpa-AFX  |  Autor 

Veröffentlicht am 24.04.2018 12:13

Aktualisiert 24.04.2018 13:11

AKTIEN IM FOKUS: Schwache Smartphone-Nachfrage belastet Chip-Branche

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hiobsbotschaften aus der weltweiten Halbleiterbranche haben am Dienstag die Kurse dieser Aktien schwer belastet. Es sind vor allem sich verdichtende Hinweise auf eine schwächere Nachfrage nach Smartphones, die die Investoren verschrecken.

So hat der österreichische Chip-Hersteller AMS für das zweite Quartal eine "signifikante Kapazitätsunterauslastung" in Aussicht gestellt und dürfte folglich herbe Verluste machen. Der Aktienkurs brach daraufhin in Zürich, wo die Aktien gelistet sind, um 11 Prozent ein auf den niedrigsten Stand seit Ende Januar. "Mit einer Schwäche hatte man gerechnet, aber nicht in diesem Ausmaß", sagte David Mulholland, Analyst der Bank UBS (SIX:UBSG).

Die Nachricht zog die Kurse deutscher Branchentitel mit nach unten: Papiere des Apple (2:AAPL)-Zulieferers Dialog Semiconductor (4:DLGS) sackten im TecDax um mehr als 5 Prozent ab auf das niedrigste Niveau seit vier Jahren. Die Aktien von Aixtron (4:AIXGn) verloren 1,5 Prozent und Siltronic (4:WAFGn) 2,8 Prozent. Aixtron stellt Anlagen für die Produktion von Verbindungshalbleitern her. Siltronic fertigt Wafer, das Ausgangsprodukt für Chips. Bei den im Dax notierenden Infineon-Anteilen (4:IFXGn) hielt sich der Abschlag mit 0,6 Prozent in Grenzen.

Erschwerend hinzu kam ein Umsatzrückgang bei Hynix, einem der größten Chip-Produzenten weltweit. Die Südkoreaner beliefern unter anderem Apple und die chinesische Huawei. Der Kurs der Hynix-Aktie verlor 2,7 Prozent. In der vergangenen Woche hatte bereits der Konkurrent TSMC aus Taiwan eine Umsatzwarnung ausgesprochen, die ebenfalls die Kurse in der Chip-Branche belastet hatte.

Anleger waren zuletzt bereits vorsichtiger geworden mit Blick auf die Branche. So ist der Sox-Index, in dem 30 große, überwiegend amerikanische Chip-Produzenten enthalten sind, vom Hoch Mitte März um gut 13 Prozent gefallen.

Analyst Sandeep Deshpande von JPMorgan (NYSE:JPM) schätzt, dass die Aufträge von Apple an die österreichische AMS im ersten Halbjahr weit hinter den Erwartungen vom Jahresbeginn zurückbleiben dürften. Die Konsensschätzung von Analysten habe diese jüngste Entwicklung jedoch "überhaupt nicht berücksichtigt". Seine Kalkulation laufe nun auf rund 25 Millionen iPhone X hinaus, für die AMS Komponenten zuliefere. Zu Beginn des ersten Quartals habe die Konsensprognose noch bei 60 Millionen Geräte gelegen.

Zumindest kurzfristig könnte das Wohl und Weh der Chip-Branche also von den Quartalszahlen und Prognosen von Apple abhängen. Am 1. Mai lässt sich das Unternehmen in die Bücher schauen. Laut UBS prognostizieren Analysten derzeit einen iPhone-Absatz von insgesamt 223 Millionen Geräten in diesem Jahr. Die entscheidende Frage sei, wie stark der iPhone-Absatz revidiert werden müsse.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert