Aktien Frankfurt: Gewinne dank Übersee-Börsen und Exportdaten

dpa-AFX

Veröffentlicht am 10.07.2017 11:58

Aktien Frankfurt: Gewinne dank Übersee-Börsen und Exportdaten

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt stehen die Ampeln zu Wochenbeginn auf grün. Nachdem sich der deutsche Leitindex Dax (DAX) in der vergangenen Woche leicht erholt hatte, baute er seine Kursgewinne am Montag weiter aus. Unterstützung kam von den Börsen aus Übersee, von sehr starken deutschen Außenhandelsdaten sowie leichten Verlusten des Euro.

Gegen Mittag rückte der Dax um 0,29 Prozent auf 12 424,56 Punkte vor. In der letzten Juni-Woche war er um mehr als 3 Prozent abgesackt, hatte dann die erste Juli-Woche aber mit einem kleinen Plus beendet. Der MDax (MDAX) gewann am Montagmittag 0,47 Prozent auf 24 688,33 Zähler. Für den Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) ging es um 0,61 Prozent auf 2233,76 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stieg um 0,24 Prozent. Der Kurs des Euro sank wieder unter 1,14 US-Dollar. Eine starke Gemeinschaftswährung kann Aktien exportorientierter deutscher Unternehmen belasten.

US-JOBDATEN WIRKEN NACH UND G20-GIPFEL STÜTZT

Die im Juni unerwartet starke Zunahme der Beschäftigung in den USA hatte am Freitagabend der Wall Street leichten Auftrieb gegeben, wovon zum Wochenstart auch die Börsen Asiens und Europas profitierten. Als gut für die Stimmung wertete ein Händler zudem den G20-Gipfel in Hamburg: "Das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Wladimir Putin und Chinas Präsident Xi hat mit einem positiven Ton geendet", sagte er. Damit könne die Sorge um Handelsrestriktionen ein wenig aus den Märkten weichen.

Überdies nahm der deutsche Außenhandel überraschend stark an Fahrt auf. Im Mai waren die Exporte im Vormonatsvergleich saisonbereinigt um 1,4 Prozent gestiegen, während Volkswirte nur einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet hatten.

VW WEGEN DIESELSKANDAL IM FOKUS - GFT BRECHEN EIN

Unter den Einzelwerten rückte als eines der schwächsten Papiere VW (4:VOWG_p) in den Blick. Die Aktie gab um 0,5 Prozent nach. Das Interesse drehte sich in erster Linie wieder um die Frage, was der frühere VW-Chef Martin Winterkorn wann von den Diesel-Manipulationen wusste. Die Lesart von Volkswagen (DE:VOWG), dass Winterkorn erst im September 2015 davon erfahren habe, wird angezweifelt. Laut "Bild am Sonntag" wusste er schon zwei Monate früher Bescheid. VW wollte sich dazu nicht äußern und Winterkorn war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Sollte "Bild" Recht behalten, steigen Händlern zufolge die Chancen, dass Investoren ihre Schadenersatzforderungen wegen erlittener Kursverluste gegen VW erfolgreich durchsetzen können.

Im TecDax brachen die Anteile von GFT Technologies (4:GFTG) um etwas mehr als 12 Prozent ein. Der IT-Dienstleister für die Finanzbranche hatte seine Umsatz- und Gewinnprognose für 2017 gesenkt, was die Anleger nach dem Kapitalmarkttag vor gerade einmal zwei Wochen kalt erwischte.

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Die Aktien des Hamburger Hafenbetreibers HHLA (0:HHFAd) sowie der Reederei Hapag-Lloyd (4:HLAG) zogen wegen einer neuen Milliardenübernahme unter den weltgrößten Container-Reedereien Aufmerksamkeit auf sich. Die chinesische Reederei Cosco will ihre Rivalin Orient Overseas International aus Hongkong für umgerechnet 5,5 Milliarden Euro schlucken. Während die Hapag-Titel im SDax um knapp 4 Prozent stiegen, rückten die von HHLA um 1,4 Prozent vor. "Mehr Konzentration unter den Container-Reedereien dürfte helfen, dass sich die Frachtraten wieder erholen, dürfte aber zugleich die Häfen belasten", kommentierte ein Händler.

EON UND BRENNTAG NACH HSBC-STUDIEN GEFRAGT

Analystenurteile der britischen Bank HSBC gaben den Aktien von Eon (4:EONGn) und Brenntag (4:BNRGn) spürbar Auftrieb. Eon-Papiere waren mit plus 2,4 Prozent Spitzenreiter im Dax, während die des Konkurrenten RWE (4:RWEG) im Schlepptau um 1,3 Prozent stiegen. Brenntag legten im Index der mittelgroßen Unternehmen um 1,8 Prozent zu. Die Erstattung der Atomsteuer bringe dem Versorger Eon zusätzlichen Spielraum, schrieb Analyst Adam Dickens und hob seine Bewertung gleich um zwei Stufen von "Reduce" auf "Buy" an. Nach dem jüngsten Kursrückschlag sieht er nun gute Einstiegschancen.

HSBC-Analyst Rajesh Kumar hob unterdessen seine Umsatzerwartungen für den Chemikalienhändler Brenntag für 2018 an und begründete dies mit einer besseren Preis- und Volumenentwicklung. Die Papiere des MDax-Unternehmens stufte er zugleich von "Hold" auf "Buy" hoch.

Im SDax (SDAX) wurde am Morgen darüber hinaus der Aktiensplit des Leasing-Spezialisten Grenke (4:GLJn) wirksam. Die Aktionäre erhielten für eine Aktie zwei zusätzliche. Entsprechend drittelt sich der Kurs.

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