Aktien Frankfurt: Deutsche-Bank-Sorgen ziehen Dax runter

dpa-AFX

Veröffentlicht am 30.09.2016 12:13

Aktien Frankfurt: Deutsche-Bank-Sorgen ziehen Dax runter

FRANKFURT (dpa-AFX) - Neue Sorgen um die Deutsche Bank haben am Freitag die Stimmung am gesamten Frankfurter Aktienmarkt belastet. Das Papier des größten heimischen Geldhauses rutschte zum Börsenstart erstmals in der Unternehmensgeschichte unter 10 Euro. Auch die Commerzbank-Aktie gab deutlich nach.

Immerhin konnte der Dax (DAX) im Handelsverlauf seine Verluste etwas eindämmen: Gegen Mittag stand der hiesige Leitindex noch 1,02 Prozent tiefer bei 10 299,36 Punkten. Auf Wochensicht droht ihm damit ein Minus von rund drei Prozent; die Bilanz für den September sieht kaum besser aus. Mit dem Verlust folgte der hiesige Leitindex den schwachen Börsen in den USA und Asien - auch dort hatte die Sorge um die eng untereinander verflochtene Finanzbranche die Stimmung belastet.

'GESPENST EINER NEUEN BANKENKRISE GEHT UM'

Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets sprach von einem rabenschwarzen letzten Handelstag des Quartals: "Das Gespenst einer neuen Bankenkrise geht an den Finanzmärkten um." Sollte sich der Dax nicht über der Unterstützungszone bei rund 10 250 Punkten behaupten können, drohe ein Rutsch unter die Marke von 10 000 Punkten.

Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen verlor am Freitagmittag 0,60 Prozent auf 21 363,77 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) sank um 0,55 Prozent auf 1775,63 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um 1,28 Prozent auf 2953,16 Punkte bergab.

DEUTSCHE BANK TAUMELT AUF NEUES REKORDTIEF

Die Aktien der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) markierten bei 9,898 Euro ein neues Rekordtief - zuletzt notierten sie noch 4,23 Prozent im Minus bei 10,415 Euro. Auslöser des Kursrutschs war ein Bericht von Bloomberg: Bestimmte Hedgefonds hätten teilweise überschüssige Geldbestände und Positionen bei der Deutschen Bank reduziert, hatte die Nachrichtenagentur am Donnerstagabend unter Berufung auf ein vorliegendes internes Dokument der Frankfurter berichtet.

Offensichtlich werde die Lage bei Deutschlands größter Bank noch komplizierter, kommentierte ein Börsianer. Dass einige Analysten die Ängste der Anleger für übertrieben halten, half dem Aktienkurs nicht. Die Deutsche Bank ist in zahlreiche Rechtsstreitigkeiten verwickelt - so fordert etwa die US-Regierung wegen dubioser Hypothekendeals 14 Milliarden US-Dollar.

Nicht besser als den Aktien des Frankfurter Konkurrenten erging es den Commerzbank-Titeln (XETRA:CBKG), die am Dax-Ende 5,37 Prozent einbüßten. Der radikale Konzernumbau, dem unter dem Strich 7300 Stellen zum Opfer fallen sollen, schlägt sich auch im Vorstand nieder: Der langjährige Chef der Mittelstandssparte, Markus Beumer, verlasse das Institut auf eigenen Wunsch Ende Oktober, teilte die Commerzbank mit. Der Vertrag war allerdings erst im vergangenen Jahr bis Ende 2020 verlängert worden.

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ÜBERNAHMEFANTASIEN STÜTZEN INFINEON UND OSRAM

Dagegen war der Halbleiterkonzern Infineon (XETRA:IFXGn) mit einem Kursplus von 3,12 Prozent Dax-Spitzenreiter. Börsianer verwiesen auf Medienberichte, denen zufolge der europäische Konkurrent NXP Semiconductors (NASDAQ:NXPI) durch den US-Rivalen Qualcomm (NASDAQ:QCOM) (FSE:QCI) geschluckt werden könnte. "Die Branchenkonsolidierung scheint Fahrt aufzunehmen", sagte ein Händler. An der Wall Street waren die NXP-Papiere am Donnerstag um 17 Prozent hochgesprungen, Qualcomm hatten über 6 Prozent gewonnen.

Auch bei Osram (XETRA:OSRn) stützte Übernahmefantasie den Kurs: Die Aktien eroberten mit plus 1,92 Prozent die MDax-Spitze, nachdem das "Handelsblatt" berichtet hatte, nach dem Kauf des traditionellen Lampengeschäfts wollten chinesische Firmen den Lichtkonzern nun komplett übernehmen. "Wir befinden uns fortlaufend mit bestehenden und potenziellen Investoren im Gespräch, kommentieren aber keine einzelnen Gespräche", teilte ein Osram-Sprecher am Donnerstagabend mit.

STARKES BÖRSENDEBÜT VON VA-Q-TEC

Der Würzburger Isolier-Spezialist VA-Q-Tec (ETR:VQT) legte trotz des verhaltenen Umfelds einen starken Börsenstart hin: Der erste Kurs der Aktie lag mit genau 14 Euro deutlich über dem Ausgabepreis von 12,30 Euro - von hier aus legte sie weiter zu.

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