Aktien Frankfurt: Dax schafft nächsten Rekord - Hoffnung auf EZB-Geld treibt an

dpa-AFX

Veröffentlicht am 19.01.2015 15:07

Aktualisiert 19.01.2015 16:15

Aktien Frankfurt: Dax schafft nächsten Rekord - Hoffnung auf EZB-Geld treibt an

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf noch mehr billiges Notenbank-Geld hat den Dax (DAX) am Montag auf einen neuen Rekordstand getrieben. Die Märkte seien extrem optimistisch, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag mit der Ankündigung umfangreicher Käufe von Staatsanleihen ein starkes Zeichen setze, schrieb Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG. Die Geldflut der Notenbanken treibt seit Jahren die Aktienbörsen an.

Im frühen Handel stieg der deutsche Leitindex bis auf gut 10 253 Punkte und setzte damit seinen jüngsten Höhenflug fort. Am Nachmittag stand noch ein Plus von 0,65 Prozent auf 10 234,10 Punkte zu Buche. Bereits am Freitag hatte das Börsenbarometer nach den Turbulenzen um die Entkoppelung des Franken zum Euro historische Bestmarken erreicht und nachbörslich sogar erstmals die Marke von 10 300 Punkten übersprungen.

Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte notierte nach einem Sprung bis auf rekordhohe 17 804 Punkte noch 0,72 Prozent im Plus bei 17 802,92 Punkten. Der TecDax (TecDAX) kletterte 0,87 Prozent auf 1452,05 Punkte; für den Technologiewerte-Index bedeutete das immerhin den höchsten Stand seit Mitte 2001. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) rückte um 0,57 Prozent vor.

ERWARTUNGEN AN EZB BERGEN ENTTÄUSCHUNGSPOTENZIAL

Alles andere als die Ankündigung eines "QE"-Programms ("Quantitative Easing") der EZB würde die Akteure am Aktienmarkt enttäuschen, sagte Analystin Claudia Windt von der Helaba mit Blick auf die anstehende Notenbank-Sitzung am Donnerstag. Bis zum Höhepunkt der Woche rechnen Marktteilnehmer mit einiger Nervosität. Zum Wochenauftakt blieb das Handelsvolumen gedämpft, da die Wall Street wegen des Feiertags Martin Luther King Day geschlossen bleibt und etliche amerikanische Investoren am Markt fehlten.

Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar sprach von guten Chancen für weitere Dax-Gewinne. "Allerdings sollte nach dem jüngsten Höhenflug nicht alles auf einmal investiert werden", warnte er vor zu hohen Erwartungen.

CHINAS KURSEINBRUCH LÄSST DAX KALT - ADIDAS SPITZENREITER

Der Kursrutsch in China ließen den Dax kalt. Dort hatte die Wertpapieraufsicht den kreditfinanzierten Aktienkauf aus Sorge um eine Marktüberhitzung eingeschränkt. Der Aktienkauf auf Pump gilt als einer der Treiber an den chinesischen Festlandbörsen im vergangenen Jahr. Auch die jüngste Verschärfung des Konflikts zwischen der Ukraine und den prorussischen Separatisten im Osten des Landes sowie die anstehenden Wahlen in Griechenland könnten dem Markt derzeit kaum etwas anhaben, erklärte Windts Helaba-Kollege Christian Schmidt.

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Bei den Einzelwerten gaben Analystenkommentare die stärksten Impulse: Die Aktien von Dax-Spitzenreiter Adidas (XETRA:ADSGn) gewannen 3,64 Prozent. Equinet-Analyst Ingbert Faust blieb nach einem Unternehmenskontakt bei seiner Kaufempfehlung. Er sieht den Sportartikelhersteller von Restrukturierungsmaßnahmen und Währungseffekten profitieren.

VERKAUFSEMPFEHLUNG BELASTET KUKA

Umgekehrt büßten die Anteilsscheine von Kuka (XETRA:KU2G) als einer der größten Verlierer im MDax 2,88 Prozent ein. Die Deutsche Bank nahm die Beobachtung mit einer Verkaufsempfehlung wieder auf. Die Umsätze der Robotersparte seien hinter dem globalen Wachstum zurückgeblieben und die Übernahme des Schweizer Logistikanlagenbauers Swisslog sei relativ teuer, monierte Analyst Tim Rokossa.

Ansonsten ragten die Aktien der Merck KGaA (XETRA:MRK) mit plus 1,49 Prozent heraus. Der Chemie- und Pharmakonzern sieht sich trotz der Euro-Schwäche gegen einen Aufschlag bei der milliardenschweren Übernahme des US-Pharmaspezialisten Sigma Aldrich geschützt. Am Preis ändere sich auch in Euro gerechnet nichts, weil das Geschäft gegen Devisenkursrisiken abgesichert sei, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Im SDax (SDAX) der geringer kapitalisierten Unternehmen sprangen die Anteilsscheine des neu hinzugekommenen Autozulieferers Hella (XETRA:HLE) um 2,30 Prozent nach oben.

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