Aktien Frankfurt: Dax rauscht Richtung 9000 Punkte

dpa-AFX

Veröffentlicht am 08.02.2016 12:09

Aktien Frankfurt: Dax rauscht Richtung 9000 Punkte

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die anhaltend schlechte Anlegerstimmung reißt den deutschen Aktienmarkt weiter in die Tiefe. Bis zum Montagmittag verlor der Dax (DAX) 2,87 Prozent auf 9019,54 Punkte. So trübe sah es zuletzt im Oktober 2014 aus.

Der steigende Euro und die zuletzt wieder fallenden Ölpreise ließen die Investoren am Montag aus Aktien flüchten, nachdem schon in der alten Woche Konjunktursorgen und durchwachsene Geschäftsberichte den deutschen Aktienmarkt nach unten gezogen hatten. Börsianer sprachen von einem weiterhin intakten Abwärtstrend am Markt. Das alte Jahr hatte der Dax noch bei gut 10 700 Punkten beendet. Seitdem ging es fast durchgängig abwärts.

Noch kräftiger verloren die übrigen deutschen Indizes am Montag: Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen fiel am Montag um 3,19 Prozent auf 18 088,76 Punkte ab. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) sackte nach einem Einknicken der US-Technologiewerte um 4,02 Prozent auf 1528,66 Zähler ab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stand zuletzt 2,17 tiefer bei 2816,84 Zählern.

SENTIX-KONJUNKTURINDEX AUF TIEFSTEM STAND SEIT ANFANG 2015

Der Dax habe inzwischen wichtige Marken gerissen, und damit seien weitere Verkaufssignale ausgelöst worden, sagte ein Händler. Seiner Einschätzung nach könnte der Dax am Montag noch unter die Marke von 9000 Punkten fallen. Jochen Stanzl von CMC Markets hält nun sogar einen weiteren Rückgang bis 8300 Punkte in den kommenden Wochen für möglich. "Ein 1000-Punkte-Rutsch ist technisch betrachtet nicht unmöglich", schrieb er.

Diese Gemengelage sorgt dafür, dass sich die Stimmung unter den Investoren weiter eintrübte. Wie das Forschungsinstitut Sentix am Morgen mitteilte, ist die Stimmung der Anleger im Euroraum im Februar weiter auf den tiefsten Stand seit Anfang 2015 gefallen. Die Eurozone sei nicht immun gegen den Dynamikverlust in der globalen Wirtschaft, kommentierte Sentix die Umfragewerte. Die deutsche Wirtschaft kühle sich merklich ab, der gesamte Euroraum befinde sich jedoch noch im Aufschwung. Nicht nur die Schwellenländer, auch die USA sähen sich einer Konjunkturschwäche gegenüber. Die globale Konjunktur stehe "auf der Kippe".

BANKEN FALLEN DEUTLICH

Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren am Montag Mangelware. Im Dax bewegten einige Analystenstudien. Unter die Räder kamen Papiere des Sportartikelherstellers Adidas (XETRA:ADSGn) mit 3 Prozent Verlust. Börsianer verwiesen auf einen Kommentar der US-Bank JPMorgan (ETR:CMC) (NYSE:JPM), deren Analysten nach der jüngsten Kursrally zu Gewinnmitnahmen geraten hatten.

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Zu den größeren Verlierern gehörten wegen der anhaltenden Konjunktursorgen auch die Banken. Die Aktien der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) verloren rund 4 Prozent. Commerzbank-Papiere (XETRA:CBKG) rutschten um mehr als 5 Prozent ab.

Im Leitindex konnten einzig die Papiere der Munich Re (ETR:MUV2) leichte Gewinne verbuchen. Sie profitierten von einer positiven Studie der Credit Suisse.

EINBRUCH DER TECH-WERTE

Dem jüngsten Einbruch der Technologiewerte an der Wall Street folgten auch hierzulande heftige Verluste in einigen Einzelwerten. Die Aktien des Halbleiterherstellers Infineon (XETRA:IFXGn) führten am Dax-Ende ihre mehrtägige Verlustserie mit mehr als 5 Prozent Minus weiter. Im TecDax erwischte es besonders stark die Aktien des Solarzulieferer SMA Solar (XETRA:S92G) mit einem Verlust von rund achteinhalb Prozent.

Im MDax gaben Bilfinger-Aktien (XETRA:GBFG) um knapp 4 Prozent nach. Der im Umbau befindliche Bau- und Dienstleistungskonzern hat sein Wassertechnologiegeschäft nach China verkauft und einen Nettoerlös von rund 200 Millionen Euro erzielt. Bei Experten stieß das Geschäft auf geteiltes Echo. Die DZ Bank wertete den Verkauf als Erfolgsbeleg beim geplanten Portfolioumbau, die Commerzbank-Analysten sprachen dagegen von einem enttäuschenden Preis.

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