Aktien Frankfurt: Dax ist zum Wochenschluss nicht zu bremsen - EZB treibt an

dpa-AFX

Veröffentlicht am 23.01.2015 15:29

Aktualisiert 23.01.2015 16:30

Aktien Frankfurt: Dax ist zum Wochenschluss nicht zu bremsen - EZB treibt an

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat dank der EZB-Geldflut am Freitag gleich mehrere runde Rekordmarken gerissen: 10 500, 10 600, 10 700 Punkte - so liest sich die Bilanz bis zum frühen Nachmittag. Dies waren allesamt bis dato nie erreichte Höhen und eine nahtlose Fortsetzung der Rekordhatz der vergangenen Tage. Zwar bröckelten die Gewinne des deutschen Leitindex zuletzt wieder etwas ab, er stand jedoch noch immer 1,83 Prozent im Plus bei 10 627,01 Punkten.

Manch einem wird nach dem rasanten Anstieg um etwa 1300 Punkte seit dem Jahrestief am 6. Januar schon mulmig: Der Dax sei langsam heiß gelaufen, schrieb Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Ein anderer Börsianer sieht es ähnlich: Anleger sollten die Party solange feiern, wie die Stimmung gut sei. Doch je länger die Rally andauere, desto eher sollte über Gewinnmitnahmen nachgedacht werden.

Für den Index der mittelgroßen Konzerne, den MDax (MDAX), ging es am Freitag ebenfalls um 1,94 Prozent auf 18 649,82 Punkte nach oben. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) stieg um 1,59 Prozent auf 1481,80 Punkte. Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone rückte um 2 Prozent vor.

EZB-GELDSPRITZE ALS KURSFUTTER

Die EZB hatte es am Donnerstag anderen großen Notenbanken gleichgetan und war massiv in den Kauf von Staatsanleihen eingestiegen. Ab März will sie jeden Monat 60 Milliarden Euro vor allem in staatliche Schuldtitel investieren.

Die zusätzliche Liquidität und mangelnde Anlageperspektiven sollten für Rückenwind an den Aktienmärkten sorgen, schrieben die Experten der Landesbank Baden-Württemberg in einer Studie. Zudem sollten die Abwertung des Euro und die niedrigen Rohstoffkosten das Gewinnwachstum der Konzerne positiv beeinflussen, was die Kursentwicklungen weiter stütze.

Als weiteren Treiber für den Markt kamen Wochenschluss ordentliche Konjunkturdaten aus der Eurozone hinzu. Hier hatte sich die Stimmung in den Unternehmen weiter gebessert. Die Konjunktur im Euroraum habe etwas an Dynamik gewonnen, kommentierte das Forschungsinstitut Markit. "Allerdings ist die Wachstumsrate nach wie vor besorgniserregend niedrig", erklärte Chris Williamson, Chefvolkswirt des Instituts.

AKTIEN VON AUTOBAUERN IM AUFWIND - ADIDAS ÜBERZEUGT MIT ZAHLEN

Autowerte zogen im Kielwasser des Billiggeldes der Notenbank und des fallenden Eurokurses kräftig an. Die Papiere von Volkswagen (VW) (XETRA:VOW3), Daimler (XETRA:DAIGn) und BMW (XETRA:BMWG) stiegen zwischen gut 3 und rund 5 Prozent. Ein schwacher Euro erleichtert den Herstellern den Export. Der Kurs der Gemeinschaftswährung fiel in der Folge der EZB-Geldflut am Freitag unter die Marke von 1,12 US-Dollar.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Adidas-Papiere (XETRA:ADSGn) verteuerten sich um 4,27 Prozent. Der Sportartikel-Konzern verkauft den US-Lederschuhhersteller Rockport an den Konkurrenten New Balance und den Finanzinvestor Berkshire Partners. Zudem gab es Neuigkeiten zur Geschäftsentwicklung - Adidas erreichte das im Sommer gesenkte Gewinnziel. Entsprechend erleichtert reagierten die Anleger.

POST SCHWÄCHELT NACH ANALYSTENSTUDIE

Bayer-Aktien (ETR:BAYN) kletterten um 3,78 Prozent nach oben. Der EU-Arzneimittelausschuss hatte das Augenmedikament Eylea des Pharma- und Chemiekonzerns für die Zulassung in einer weiteren Indikation empfohlen.

Zu den wenigen Verlierern im Dax zählten die Papiere der Deutschen Post (ETR:DPW). Sie fielen um 1,42 Prozent, nachdem die US-Bank JPMorgan den Wert auf "Neutral" abgestuft hatte.

XING NACH ZUKAUF GEFRAGT

Gute Laune hingegen hatten die Aktionäre des TecDax-Unternehmens Xing (ETR:O1BC) nach einer Übernahme: Die Papiere des Karriere-Netzwerks verteuerten sich um 4,20 Prozent. Das Hamburger Unternehmen aus dem Burda-Medienkonzern kauft den Betreiber von Jobbörse.com. Ein Börsianer stufte den Schritt als strategisch sinnvoll ein.

Zudem gab es ein erfolgreiches Börsendebüt: Die zu 10 Euro ausgegebenen Papiere des Kabelnetzbetreibers Tele Columbus (ETR:TC1) zogen auf 11,13 Euro an. Tele Columbus ist vor allem in Ostdeutschland aktiv.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert