Aktien Frankfurt: Starker Euro bremst die Erholung

dpa-AFX  |  Autor 

Veröffentlicht am 12.01.2018 11:48

Aktien Frankfurt: Starker Euro bremst die Erholung

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der starke Euro hat den Erholungsversuch am deutschen Aktienmarkt am Freitag gebremst. Der Dax (DAX), der zeitweise bis auf 13 249 Punkte geklettert war, lag zuletzt nur noch mit 0,11 Prozent im Plus bei 13217,34 Punkten. Der Euro stieg zum US-Dollar erstmals seit drei Jahren wieder über die Marke von 1,21. Damit haben die zahlreichen exportorientierten deutschen Unternehmen im neuen Jahr mit Wettbewerbsnachteilen zu kämpfen.

Starke Vorgaben von der Wall Street mit neuen Rekordmarken konnte der Dax somit kaum in Kursgewinne ummünzen. Ohnehin hatten sich deutsche Aktien nach dem fulminanten Jahresstart zuletzt kraftloser gezeigt. Am Donnerstag hatten Signale der Europäischen Zentralbank die Erwartungen an einen Ausstieg aus ihrer sehr lockeren Geldpolitik verstärkt. Der Euro hatte daraufhin zugelegt, der Aktienmarkt war unter Druck geraten.

Der Durchbruch bei den Sondierungsgesprächen für eine große Koalition in Berlin bewegte die Aktienkurse dagegen zunächst nicht. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitagmorgen in Berlin aus Teilnehmerkreisen erfuhr, haben sich CDU, CSU und SPD darauf geeinigt, ihren Parteien die Aufnahme von offiziellen Koalitionsverhandlungen zu empfehlen. Steuererhöhungen seien wohl nicht geplant.

Der MDax (MDAX) der 50 mittelgroßen deutschen Unternehmen legte um 0,28 Prozent auf 26 930,93 Punkte zu. Der Technologie-Index TecDax (TecDAX) gab um 0,28 Prozent auf 2642,71 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stieg um 0,20 Prozent auf 3602,30 Punkte.

An der Wall Street als Schrittmacher der weltweiten Aktienmärkte dürfte sich das Interesse verstärkt auf die Quartalsberichte der Unternehmen richten. Am heutigen Freitag setzen mit den beiden Großbanken JPMorgan (112:JPM) und Wells Fargo (112:NOB) sowie dem weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock drei Finanzschwergewichte die Akzente. "Ab heute wird sich zeigen, ob die Unternehmensgewinne mit den Kursgewinnen am Aktienmarkt Schritt halten können", schrieb Thomas Altmann von QC Partners. Sollte das nicht der Fall sein, droht auch an der Wall Street eine Korrektur.

Für Bewegung könnten ferner die Verbraucherpreise und die Umsätze im Einzelhandel in den USA im Dezember sorgen. Die Verbraucherpreise sind eine wichtige Größe für die Geldpolitik der Notenbank Fed. Der Einzelhandelsumsatz gilt als Indikator für den US-Konsum als wichtigste Stütze der heimischen Wirtschaft.

Bei den Einzeltiteln sackten Puma (95:PMMAF) um 6 Prozent ab, im Tief ging es sogar um mehr als 15 Prozent abwärts. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der französische Luxuskonzern Kering (9:PRTP) die Mehrheit am Sportartikelhersteller abgeben und die Anteile unter den eigenen Aktionären verteilen will. Das könnte diejenigen Puma-Aktionäre enttäuschen, die auf eine Übernahme durch einen strategischen Investor gehofft hatten, sagte ein Händler. Dieser hätte womöglich eine satte Kaufprämie gezahlt.

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Da half auch die Aussicht auf einen Aufstieg der Puma-Aktie in den MDax dem Kurs nicht mehr. Mit dem Teilausstieg von Kering steigt der Anteil der frei handelbaren Puma-Aktien deutlich - ein Kriterium für die Mitgliedschaft im MDax. Derweil stuften die Investmentbank Merrill Lynch und das Analysehaus Mainfirst die Puma-Aktien auf "Underperform" ab. Die Papiere des Kontrahenten Adidas setzten sich mit einem Plus von 1,7 Prozent an die Dax-Spitze.

BMW (4:BMWG) stiegen um 0,9 Prozent und VW (4:VOWG_p) um 0,8 Prozent nach starken Absatzzahlen der beiden Automobilhersteller im vergangenen Jahr. Zudem empfahl die australische Bank Macquarie am Vorabend die VW-Aktie.

Eine Kaufempfehlung des Bankhauses Lampe verhalf der Deutsche-Telekom-Aktie zu einem Plus von 0,6 Prozent. Siltronic (4:WAFGn) gewannen 3,6 Prozent, nachdem die Deutsche Bank (DE:DBKGn) die Bewertung der Papiere des Wafer-Herstellers mit "Kaufen" aufgenommen hatte. Eine gestrichene Kaufempfehlung der Berenberg Bank für Carl Zeiss Meditec (112:AFXG) drückte den Kurs des Herstellers von Medizintechnik um 4 Prozent nach unten.

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