Aktien Frankfurt: Nordkorea-Krise drückt Dax in Richtung 12100 Punkte

dpa-AFX

Veröffentlicht am 09.08.2017 15:01

Aktien Frankfurt: Nordkorea-Krise drückt Dax in Richtung 12100 Punkte

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die verbale Zuspitzung im Konflikt zwischen Nordkorea und den USA hat am Mittwoch den Druck auf den deutschen Aktienmarkt wieder deutlich erhöht. Der Dax (DAX) sank am Nachmittag um 1,40 Prozent auf 12 119,48 Punkte.

Der Leitindex steht damit nur knapp über der bislang als Unterstützung dienenden Marke von 12 100 Punkten, die er im Tagesverlauf bereits touchiert hatte. Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets sieht nun ein steigendes Risiko, dass der Dax darunter rutscht.

Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte gab zuletzt um 1,55 Prozent auf 24 762,04 Punkte nach. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) verlor 1,51 Prozent auf 2249,84 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um 1,70 Prozent runter.

WELTWEIT KURSVERLUSTE

Auch die Wall Street in New York wird zur Eröffnung am Mittwoch schwächer erwartet. Die Nordkorea-Krise hatte sie bereits am Vortag ins Minus gedrückt. Die negative Stimmung war danach auf die asiatischen Börsen übergesprungen.

Die Verluste an den Aktienmärkten seien vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen keine Überraschung, sagte Analyst Michael Hewson von CMC Markets. Weil die Handelsvolumina derzeit niedrig seien, könnten die Kurse allerdings schnell noch weiter sinken, wenn die Kriegsrhetorik nicht zurückgefahren werde.

Nach Berichten über große Fortschritte des kommunistischen Nordkorea mit seinem Atom- und Raketenprogramm hatte US-Präsident Donald Trump dem Land indirekt militärische Gewalt angedroht. Das nordkoreanische Militär konterte nur wenige Stunden danach mit der Drohung eines Raketenangriffs auf die US-Pazifikinsel Guam.

BANKENSEKTOR SEHR SCHWACH

Bankenwerte verloren in dem schwachen Gesamtmarkt überdurchschnittlich. Im Dax sackten die Anteile der Commerzbank (4:CBKG) und der Deutschen Bank (4:DBKGn) als größte Verlierer in dem Index um jeweils rund 4 Prozent ab.

Die Bilanzsaison hierzulande geriet angesichts der aktuellen politischen Spannungen fast schon etwas in den Hintergrund. Beim Rückversicherer Munich Re (4:MUVGn) hatten geringe Katastrophenschäden und eine Steuergutschrift einen Gewinneinbruch im zweiten Quartal abgemildert. Zu Aktienrückkaufen hat sich der neue Vorstandschef Joachim Wenning aber erst einmal nicht geäußert. Munich-Re-Papiere verloren zuletzt fast 3 Prozent.

Der Energiekonzern Eon (4:EONGn) profitierte im zweiten Quartal von der Rückzahlung der Atomsteuer und will den Aktionären nun mehr Dividende zahlen. Die Eon-Aktien gaben zwar nach, aber mit einem knappen halben Prozent Kursverlust weniger als der Gesamtmarkt.

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CONTI VORNE IM DAX

Einziger Gewinner im Dax waren die Papiere von Continental (4:CONG) mit einem Plus von 0,5 Prozent. Die Geschäftsperspektiven des Autozulieferers und Reifenproduzenten haben sich nach Einschätzung der Deutschen Bank spürbar aufgehellt

Im MDax verloren die Anteile des Chemikalienhändlers Brenntag (4:BNRGn) nach der Bekanntgabe von Quartalszahlen und einem laut Händlern enttäuschenden Unternehmensausblick mehr als 6 Prozent,

SORGEN UM WACHSTUMSKURS BELASTEN CARL ZEISS

Die Anteile des Medizintechnikherstellers Carl Zeiss Meditec (112:AFXG) rutschten im TecDax nach einer Abstufung durch das Analysehaus Kepler Cheuvreux um gut fünfeinhalb Prozent ab. Sie litten zudem unter der Befürchtung, dass dem Unternehmen ein richtungweisender Zukauf durch die Lappen gehen könnte.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,23 Prozent am Vortag auf 0,20 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) stieg um 0,10 Prozent auf 141,29 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,43 Prozent auf 163,87 Punkte. Der Euro wurde nach seinem kräftigen Vortagesrutsch auf deutlich unter 1,18 US-Dollar zuletzt mit 1,1743 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1814 (Montag: 1,1797) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8465 (0,8477) Euro.

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