Aktien Frankfurt Eröffnung: Vorsicht vor nahendem Italien-Referendum

dpa-AFX

Veröffentlicht am 01.12.2016 09:42

Aktualisiert 01.12.2016 10:01

Aktien Frankfurt Eröffnung: Vorsicht vor nahendem Italien-Referendum

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hat am Donnerstag zunächst die Skepsis überwogen. Auch die von der Opec beschlossene Drosselung der Erdölförderung und in der Folge deutlich gestiegene Ölpreise konnten die Investoren nicht zum Einsteigen bewegen. Zu groß ist die Zurückhaltung vor dem am Sonntag anstehenden Verfassungsreferendum in Italien.

Im frühen Handel sank der Dax (DAX) um 0,24 Prozent auf 10 614,55 Punkte. Am Vortag hatte der wichtigste deutsche Aktienindex ein knappes Plus ins Ziel gerettet und für den Monat November - trotz der Turbulenzen rund um die US-Präsidentschaftswahl und Donald Trumps Überraschungssieg - lediglich einen minimalen Kursrückgang ausgewiesen.

Der MDax (MDAX) der mittelgroßen deutschen Unternehmen verlor 0,02 Prozent auf 20 872,98 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) fiel um 0,41 Prozent auf 1710,03 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um 0,07 Prozent auf 3049,33 Punkte nach unten.

'ZURÜCKHALTUNG VOR ITALIEN-REFERENDUM NACHVOLLZIEHBAR'

Es sei bemerkenswert, dass selbst die letzten Handelstage des Monats, die üblicherweise zu den stärksten gehörten, dem Dax keinen Rückenwind gegeben hätten, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die offensichtliche Vorsicht der Anleger vor dem Referendum in Italien sei angesichts der Überraschungen bei den letzten Wahlen und Abstimmungen aber "durchaus nachvollziehbar".

Ralph Solveen von der Commerzbank (DE:CBKG) verwies zudem auf die "vergessene Wahl" in Österreich, die ebenfalls am Sonntag stattfindet. Sollte der rechtspopulistische FPÖ-Kandidat Norbert Hofer neuer Bundespräsident werden, wäre das "ein weiterer Beleg für den Vormarsch der EU-Gegner". Zwar stünde ein Austritt aus der Eurozone oder der EU wohl auch dann nicht auf der Agenda, wenn es bald eine FPÖ-geführte Regierung gäbe. "Die Konflikte innerhalb des Euroraums nähmen aber weiter zu und könnten langfristig den Bestand der Währungsunion gefährden", warnte Solveen.

Zunächst sollte die Aufmerksamkeit am Donnerstag laut Helaba-Experte Schmidt den Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone gelten. Diese dürften zwar solide ausfallen, der Europäischen Zentralbank (EZB) aber keinen Grund liefern, etwas an ihrer ultralockeren Geldpolitik zu ändern.

BERICHT STÄRKT FUSIONSHOFFNUNGEN BEI LINDE

Die Aktien von Linde (4:LING) profitierten mit plus 1,43 Prozent weiter von Fusionshoffnungen. Börsianer verwiesen auf einen Bericht im "Handelsblatt", dem zufolge Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle den neuen Anlauf des US-Industriegase-Konzerns Praxair für ein Zusammengehen mit Zugeständnissen für Lindes Hauptstandort in München begrüßt. Im Falle eines Scheiterns befürchtet Reitzle dem Blatt zufolge einen feindlichen Übernahmeversuch. Bereits am Mittwoch hatte das neue Angebot der Amerikaner Linde einen knapp fünfprozentigen Kurssprung beschert.

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Beim Kohlenstoffspezialisten SGL Group (4:SGCG) ließ die laufende Kapitalerhöhung den Aktienkurs indes um weitere 2,34 Prozent auf 8,643 Euro absacken - das war der tiefste Stand seit Anfang April. Seit Mittwoch werden die Bezugsrechte (DE000A2DA687) gehandelt. Händlern zufolge platzierten die SGL-Anteilseigner Volkswagen (4:VOWG_p) und Voith bis zu 15,9 Millionen Bezugsrechte in einer Spanne zwischen 0,65 und 0,70 Euro. Deren Xetra-Schlusskurs hatte bei 0,879 Euro gelegen - nun brachen sie um weitere knapp 13 Prozent auf 0,765 Euro ein.

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