Aktien Frankfurt: Dax holt erst einmal Luft

dpa-AFX

Veröffentlicht am 17.08.2017 11:56

Aktien Frankfurt: Dax holt erst einmal Luft

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat es am Donnerstag nach seiner jüngsten Erholungsrally etwas ruhiger angehen lassen. Vor allem der Dax (DAX) nahm sich eine Verschnaufpause, nachdem er in den vergangenen drei Handelstagen mehr als 2 Prozent zugelegt und sogar kurz über der Marke von 12 300 Punkten geschaut hatte. Am Donnerstag nun gab der deutsche Leitindex gegen Mittag moderat um 0,27 Prozent auf 12 230,67 Punkte nach.

Im Mittelpunkt des Marktes stand wieder vermehrt die Geld- und Innenpolitik in den USA. Während das Sitzungsprotokoll der Notenbank Fed die Investoren am Vorabend über den künftigen Zinspfad im Unklaren ließ, sorgen sie sich weiter um die Rückendeckung für US-Präsident Donald Trump. Dabei wirkte sich das zunehmend angespannte Verhältnis mit Wirtschaftsvertretern negativ aus. "Immer mehr zweifeln nun daran, dass der US-Präsident seine Reformpolitik durchsetzen kann", schrieb die Postbank in einem Kommentar.

Die deutschen Indexkollegen schlugen sich etwas besser als der Dax. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte lag nur knapp mit 0,06 Prozent im Minus bei 24 950,56 Punkten, während es für den Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) um 0,18 Prozent auf 2271,52 Zähler nach oben ging. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) hingegen gab in ähnlichem Maße nach wie der deutsche Leitindex.

GERINGE TEUERUNG EIN PROBLEM FÜR DIE FED

Das am Mittwochabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der Fed zeigte, dass es unter den Zentralbankern eine große Debatte über die ungewöhnlich schwache Inflation gibt. Laut Christiane von Berg von der BayernLB hat es deutlich gemacht, "dass die aktuelle Inflationsschwäche zunehmend als Problem gesehen wird." Der künftige Zinspfad bleibe daraufhin unklar, fügte sie hinzu. Die verhaltene Teuerung gilt als wichtigste Bremse für die Zinskurve in den USA.

Im Tagesverlauf könnten dann nochmals neue Impulse von Wirtschaftsdaten aus den Vereinigten Staaten kommen. Beim Philly-Fed-Index für August rechnet die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) mit einer Verbesserung auf 22 Punkte. Erwartet werden außerdem Daten zur US-Industrieproduktion im Juli. Hier erwartet die Landesbank gegenüber dem Vormonat eine leichte Abschwächung.

DÜNNE NACHRICHTENLAGE BEI UNTERNEHMEN

Auf Unternehmensseite blieb die Nachrichtenlage äußerst dünn. In Dax und TecDax waren die Favoriten dieselben wie am Vortag: RWE (4:RWEG) stiegen im Leitindex um 1,31 Prozent und überboten so ihren höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Im TecDax sind Evotec (4:EVTG) mit einem Aufschlag von rund 3 Prozent weiter auf Höhenflug. Bei knapp 16 Euro erreichten sie ihren höchsten Stand seit 16 Jahren. Berenberg-Analystin Klara Fernandes sah am Donnerstag Kurspotenzial bis zu eben dieser Marke.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Zur Schwäche neigten hingegen die Finanzwerte, was Händler mit den eher moderater gewordenen Zinsaussichten in den USA begründeten. Der Sektor hatte seit Mitte 2016 deutlich von gestiegener Fantasie profitiert, weil höhere Zinsen grundsätzlich positiv für das Alltagsgeschäft der Banken sind. Am Donnerstag nun ging es aber europaweit nach unten. Titel der Deutschen Bank (4:DBKGn) waren im Dax mit einem Abschlag von 1,8 Prozent der größte Verlierer.

REKORDE BEI WIRECARD UND SIXT

Mit Zahlen im Mittelpunkt standen nur noch einige Nebenwerte. Das TecDax-Mitglied Wirecard (4:WDIG) wusste mit dem Nettogewinn, dem Barmittelfluss und einem beschleunigten Wachstumspfad zu überzeugen: Die Papiere waren mit einem halben Prozent unter den Gewinnern im Technologiewerte-Index. Zwischenzeitlich erreichten sie bei 69,49 Euro einen Rekordstand - ähnlich wie Sixt (DE:SIXG) im Kleinwerte-Index SDax (SDAX).

Die Titel des Autovermieters rückten dort in der Spitze bis auf 64,75 Euro vor. Zuletzt betrug der Aufschlag noch 1,78 Prozent auf 63,99 Euro. Die vorgelegten Halbjahreszahlen kamen dabei am Markt gut an. Analyst Christian Weiz von der Baader Bank lobte vor allem das starke Abschneiden im internationalen Geschäft. Spitzenreiter waren im SDax aber die Grammer-Aktien mit 3 Prozent Plus. Sie erholten sich damit von zuletzt deutlichen Kursverlusten.

ZUKUNFT VON STADA WEITER OFFEN

Im MDax blieben die Blicke auf Stada (4:STAGn) gerichtet. Auch im zweiten Anlauf droht den Finanzinvestoren Bain und Cinven bei ihrer geplanten Übernahme eine Schlappe. Bis zuletzt waren nur gut 46 Prozent der Anteile angedient worden, sodass die erforderliche Schwelle von 63 Prozent in Frage steht. Die Stada-Papiere standen mit 64,30 Euro etwas unterhalb der Offerte von 66,25 Euro. Ein abschließendes Ergebnis wird bis Ende der Woche erwartet.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert