Aktien Frankfurt: Anleger fassen neuen Mut nach dem großen Kursrutsch

dpa-AFX  |  Autor 

Veröffentlicht am 07.02.2018 15:03

Aktien Frankfurt: Anleger fassen neuen Mut nach dem großen Kursrutsch

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Mittwoch nach den jüngsten Kurskapriolen ein Stück weit erholt. Im Schlepptau der am Vorabend gestiegenen Wall Street erholte sich der Dax (DAX) von seinen Verlusten der vergangenen Tage, die sich am Dienstag mit einem deutlichen Kursrutsch zugespitzt hatten. Der Leitindex rückte am Nachmittag um 0,89 Prozent auf 12 502,52 Punkte vor. Die Einigung der Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag spielte dabei keine Rolle.

Unter den weiteren Indizes legten die mittelgroßen Werte im MDax (MDAX) 1,58 Prozent auf 25 638,34 Punkte zu. Der TecDax (TecDAX) der Technologiewerte rückte sogar um 2,17 Prozent auf 2533,69 Zähler vor, während es für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) um fast ein Prozent nach oben ging. Hilfreich war dem Markt auch der moderat nachgebende Euro.

Die hiesigen Aktienmärkte hängen derzeit stark an der Kursentwicklung auf der anderen Seite des Atlantiks, wo der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) am Vorabend einen Teil seines zuletzt erlittenen Kurseinbruchs aufgeholt hatte. Von einer Rückkehr zur Normalität will bisher aber kaum jemand reden. So deuten Indikationen von Brokern auch bereits darauf hin, dass der New Yorker Leitindex am Mittwoch wieder etwas zurückrudern könnte.

Außerdem bleibt die Nervosität unter den Anlegern hoch. Die als Angstbarometer angesehenen Volatilitätsindizes wie der VIX, der die Schwankungsbreite am breiten US-Markt ausdrückt, verbleiben auf einem außerordentlich hohen Niveau. Wie die Postbank betont, haben sich "die nervösen Hände noch nicht aus den Börsensälen verabschiedet". Es sei deshalb "zu früh, um jetzt schon das Ende der Korrektur auszurufen".

Gewinner im Dax war Adidas (4:ADSGN). Die Aktien profitierten von einer positiven Empfehlung der Experten von Mainfirst mit einem Aufschlag von 4 Prozent. Ein weniger schwungvolles Jahr 2018 sei bei den Aktien des Sportartikelherstellers mittlerweile eingepreist, darüber hinaus bestehe aber Aussicht auf Besserung.

Auch zur Deutschen Bank (4:DBKGn) äußerte sich Mainfirst - hier aber negativ. Die Anteile des Bankhauses büßten als abgeschlagenes Schlusslicht fast 3 Prozent ein. Sie setzten damit ihre Talfahrt nach trüben Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vor.

Zweitgrößter Dax-Verlierer waren die Aktien der Lufthansa (4:LHAG). Nach einer Tarifeinigung mit den Beschäftigten im Bodendienst kamen sie mit 0,8 Prozent unter Druck. Ein deutlicher Anstieg der Gehälter passe zum Trend der Branche, der sich in diesem Jahr fortsetzen dürfte, kommentierte Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research. Klar positiv wertet er aber, dass sich der Konzern nun anderen Themen widmen könne.

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Im MDax waren die Augen auf die Papiere von Hannover Rück (4:HNRGn) gerichtet, die 1,9 Prozent gewannen. Reaktionen auf Aussagen zu den Vertragserneuerungen waren hier bei den Investoren positiv. Der Rückversicherer übertraf im Katastrophenjahr 2017 außerdem seine gekappten Gewinnziele - genauso wie der Mutterkonzern Talanx (4:TLXGn), dessen Titel sogar um mehr als 3 Prozent vorrückten.

Geschäftszahlen gab es ansonsten vom Lichttechnik-Spezialisten Osram (104:OSRn). Die Aktien bauten ihre Gewinne nach einem schwankenden Auftakt auf zuletzt 1,6 Prozent aus. UBS-Analyst Sven Weier sprach von einer "guten Kaufgelegenheit".

Unter den weiteren Nebenwerten machten die Aktien von Delivery Hero (4:DHER) im SDax (SDAX) einen Satz nach oben um mehr als 5 Prozent. Der Essenslieferdienst wächst weiter rasant, wie ein Umsatzanstieg im vergangenen Jahr um 60 Prozent zeigt. RBC-Analystin Sherri Malek konstatierte dem Unternehmen gute Fortschritte mit Blick auf die mittelfristigen Ziele.

Der Euro (EU0009652759) zeigte sich am Mittwoch schwankend. Nach einem frühen Anstieg über die Marke von 1,2450 US-Dollar wurden zuletzt nur noch 1,2338 US-Dollar für die Gemeinschaftswährung gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag zu einer Tiefphase auf 1,2329 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,46 Prozent am Vortag auf 0,47 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) fiel um 0,06 Prozent auf 139,15 Punkte. Der Bund-Future stand kaum verändert bei 158,43 Zählern.

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