Wer mit gesundem Menschenverstand würde den Facebook Libra Coin nutzen?

Wer mit gesundem Menschenverstand würde den Facebook Libra Coin nutzen?

Inside Investing  | 01.07.2019 16:03

Wer mit gesundem Menschenverstand würde den Facebook Libra Coin nutzen?

Von Jesse Cohen

Falls Sie es nicht mitbekommen haben sollten, Facebook (NASDAQ:FB) kündigte am Dienstag an, eine neue globale Kryptowährung namens Libra auf den Markt bringen zu wollen.

Die Währung wird vom Libra Netzwerk verwaltet, welches von mehreren Unternehmen aus der Zahlungs- und Technologiebranche mitbegründet wurde, darunter Mastercard (NYSE:MA), PayPal (NASDAQ:PYPL) und Uber (NYSE:UBER). Um Transaktionen zu erleichtern, gründete Facebook außerdem eine neue Tochtergesellschaft namens Calibra, die digitale Wallets für den Libra anbieten wird.

Die Tochtergesellschaft wird Kundendaten nur mit Zustimmung von Facebook oder externen Parteien weitergeben, oder in "besonderen Fällen", wenn es notwendig ist, sagte Facebook. Dies könnte auf die Strafverfolgung, die öffentliche Sicherheit oder die allgemeine Systemfunktionalität zutreffen.

Werden die Menschen den Libra Coin überhaupt nutzen?

Noch beunruhigender ist die Motivation, die Facebook dazu treibt, in den Markt für Zahlungsverkehr einzusteigen.

Facebook hat aus vielen Gründen einen wirklich schlechten Ruf und so ist es fraglich, ob die Menschen diesem Unternehmen wirklich ihre Finanzen anvertrauen und Mark Zuckerberg die Kontrolle über ihr Geld überlassen, vor allem angesichts der Enthüllungen des vergangenen Jahres. Wir erinnern uns, dass die britische Cambridge Analytica unsachgemäß Zugriff auf die Nutzerdaten auf 87 Millionen Facebook-User hatte.

Während wir abwarten müssen, erwarte ich, dass die Antwort ein klares Nein ist. Facebook (NASDAQ:FB) weiß bereits so viel über Sie und so wird es das Letzte sein, was Sie dem Social Media Unternehmen geben sollten, Zugang zu Ihren Online Kaufgewohnheiten.

Für viele ist dieses Risiko nicht der Rede wert.

Laut einer Umfrage von 2018 unter 1.000 Erwachsenen auf der Website MagnifyMoney für Privatkunden, gaben 91% der Befragten nicht sehr überraschend an, dass sie Facebook im Zusammenhang mit der Abwicklung ihrer Zahlungen nicht vertrauen würden

Facebook sagt, dass der Start von Libra darauf abzielt, nicht nur in den digitalen Zahlungsverkehr zu expandieren, sondern auch Verbrauchern ohne einem Bankkonto in benachteiligten Ländern erstmals Zugang zu Finanzdienstleistungen zu bieten.

Das Endziel, das Facebook letztendlich für den Libra verfolgt, ist jedoch die Integration der digitalen Währung in alltägliche Transaktionen wie das Bezahlen von Rechnungen, das Kaufen einer Tasse Kaffee oder das Bezahlen öffentlicher Verkehrsmittel.

Damit könnte das weltweit größte Social Media-Netzwerk mit über 2 Milliarden Nutzern die Transaktionsdaten eines Kunden mit seinen sozialen Interaktionen kombinieren und möglicherweise an den Meistbietenden verkaufen.

Genau aus diesem Grund haben die globalen Regulierungsbehörden bereits Alarm geschlagen und sie fordern mehr Details zu der Facebook Kryptowährung Libra. Bis diese vorliegen, hat der US-Gesetzgeber Facebook aufgerufen, die Entwicklung einzustellen, um Zeit zu haben, das Konzept unter die Lupe zu nehmen.

Die härteste Erklärung gab es von Rep. Maxine Waters, in der es hieß: "Angesichts der schwierigen Vergangenheit des Unternehmens bitte ich Facebook, einem Moratorium für jede Entwicklung der Kryptowährung zuzustimmen, bis der Kongress und die Regulierungsbehörden die Möglichkeit haben, diese Aspekte zu untersuchen und Maßnahmen zu ergreifen."

Vor der Ankündigung am Dienstag sah sich Facebook bereits mit einem erheblichen Gegenwind wegen falscher Handhabung von Benutzerdaten konfrontiert. Diese Probleme haben einige Regierungsbeamte dazu veranlasst, eine Aufspaltung von Facebook zu fordern.

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