Überraschungseffekt beim EZB Treffen?

 | 08.12.2016 13:15

Nachdem der 1.07-Level abgelehnt wurde, stärkte sich der Euro deutlich gegenüber dem U.S. Dollar und Trader fragen sich nun, ob Mr. Draghi dem Euro noch weiter aufwärts verhelfen könnte. Wie in unserer Analyse vom Dienstag erwähnt, erwarten wir einen nächsten Widerstand bei rund 1.0830/50 und rechnen immer noch damit, dass die Gewinne bis dort begrenzt bleiben. Die Europäische Zentralbank wird allen Erwartungen nach, ihr Anleihekaufprogramm um sechs Monate verlängern. Viel wichtiger ist jedoch, ob die EZB einen weiteren Fahrplan oder zumindest Hinweise zur Fortführung des QE Programm signalisieren wird. Besondere Beachtung kommt hierbei der möglichen Reduktion bzw. des Auslaufens der monatlichen Anleihekäufe, dem sogenannten Tapering zu. Sollte es irgendwelche Hinweise zum Tapering geben, so wird der Euro hochschnellen und könnte das bullische Ziel bei 1.0830 spielend einfach durchbrechen. Darüber hinaus, könnte die EZB die Märkte enttäuschen sofern das Programm nicht in jener Länge, wie erwartet, ausgeweitet wird oder die Zentralbank die monatlichen Zukäufe auf 60 Milliarden reduziert. All dies wäre euro-positiv.
Der Hauptfokus gilt daher der Frage- und Antwortrunde während der EZB Pressekonferenz, beginnend um 14:30 Uhr. Für EZB Chef Mario Draghi dürfte es derweil eine kommunikative Herausforderung sein, denn der Markt reagiert äußerst sensibel auf unerwartete Veränderungen. Somit könnten etwaige Äußerungen zum zukünftigen Ausblick zu diesem Zeitpunkt fehlinterpretiert werden. Trader sollten sich demnach auf volatile Fluktuationen und überschießende Marktbewegungen vorbereiten, denn es gibt bisher nicht viel Klarheit darüber, was von der EZB zu erwarten sei.

EUR/USD
Der fand einen Boden nahe 1.05 – Sehen wir nun weitere Gewinne?
Bullisches Szenario: Angesichts des aktuellen Aufwärtstrendkanals könnten potentielle Gewinne bis 1.0835 begrenzt bleiben. Jedoch wird die Kursentwicklung von Draghis Rhetorik abhängen. Sollte der Euro über 1.0860 klettern, so könnte ein Anlauf auf 1.0910 und 1.0950 folgen. Wir sehen einen stärkeren Widerstand bei rund 1.0950 und es bedürfte eines unerwartet falkenhaften EZB Statements, oder dessen Fehlinterpretation, um den Euro weit über dieses Level hinaus zu treiben.
Bärisches Szenario: Auf der Unterseite erwarten wir, dass der 1.0680-Level dem Euro ein wenig Unterstützung verleiht. Unterhalb von 1.0660 hingegen, bevorzugen wir eine bärische Haltung und richten unser Augenmerk wieder auf tiefere Ziele bei 1.0580 und 1.0470.