Überrascht die Bank of Canada?

 | 19.10.2016 13:04

Gibt es eine Überraschung von der Bank of Canada? (von Yann Quelenn)

Die Bank of Canada wird sich wohl für den Status quo entscheiden und die Zinsen bei 0,50% belassen. Die Märkte erwarten nur, dass die kanadischen Währungshüter die Wachstumsprognosen für 2017 senken. Die Ziele für 2016 liegen aktuell bei 1,3% bzw. 2,2% für 2017. Die Finanzmärkte preisen zudem ein, dass es keine Änderungen der Geldpolitik bis zum Ende des nächsten Jahres geben wird. Diese Annahmen basieren auf der Tatsache, dass die Ölpreise ein maßgeblicher Einflussfaktor für die Geldpolitik der BoJ darstellen. Die starke Volatilität bei diesem Rohstoff sowie die Preisrückgänge hatten die BoC im letzten Jahr veranlasst, die Zinsen zweimal zu senken. Die Ölpreise haben sich erholt, aber die Preise bleiben relativ niedrig.

Auch wenn die Märkte unserer Meinung nach eine Zinssenkung noch nicht eingepreist haben, glauben wir, dass die Möglichkeit weiter besteht. Es gibt viele Gründe für eine Zinssenkung, nur die Märkte setzen nicht darauf. Auf jeden Fall wäre dies aber eine sehr aggressive Maßnahme der BoC.

In der Tat sind die kanadischen Wirtschaftsdaten schwach, und es gibt Sorgen um den Zustand der kanadischen Wirtschaft. Die Arbeitslosigkeit liegt weiter um die 7%, und die Inflation steigt nicht. Noch schlimmer ist, dass der CPI mit 1,1% im Jahresvergleich auf seinen niedrigsten Wert in 2 Jahren gefallen ist. Zudem hat der jüngste Einzelhandelsumsatz für Juli wieder einmal enttäuscht, der den dritten Monat in Folge mit -0,1% im Monatsvergleich negativ ausgefallen ist.

Soweit es die Währung betrifft, sollte der Loonie schwach bleiben. Wir sehen bis zum Jahresende für den USD/CAD höhere Kurse voraus. 1,35 scheint mittelfristig ein angemessenes Ziel zu sein. Yann Quelenn - Market Analyst

GBP erholt sich

Die Märkte werden sich die Ergebnisse des ersten EU-Gipfels der britischen Premierministerin Theresa May in Brüssel ansehen. Wir sollten nach Brüssel eine ordentliche Erholung sehen, denn die jüngste Abschwächung der harten Position lässt vermuten, dass es für die Brexit-Verhandlungen Spielraum gibt. Für das GBP kam es zu einer starken Korrektur, da das britische Oberste Gericht den Weg für eine Abstimmung im Parlament über die Details einer Ausstiegsvereinbarung freimachte. Das sollte die Wahrscheinlichkeit eines "harten Exits" mindern, der die Anleger aus dem Sterling getrieben hatte. Artikel 50 sollte weiterhin bis März ausgelöst werden, da das Parlament kein Sperrrecht hat. Die Unsicherheit für langfristige Anlagen bleibt aber hoch, weshalb wir denken, dass der Panikknopf, der den GBP/USD auf 1,2090 einbrechen hat lassen, für einen Neustart gedrückt werden sollte. Wir gehen davon aus, dass die GBP-Händler den Brexit-Hype zunehmend gelassener sehen und nicht auf jede Schlagzeile reagieren werden. Das sollte dem GBP in Momenten der Ruhe eine Erholung ermöglichen.

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Langfristig bis zum Frühjahr 2017 sehen wir den GBP/USD bärisch. Es wird wohl nicht nur Artikel 50 ausgelöst werden, sondern wir gehen auch davon aus, dass die Fed die Zinsen anheben wird. Der britische Gesamt-CPI überraschte mit 1,0% im Jahresvergleich positiv.
Wir sollten jedoch nicht zu viel in diese einzelne Zahl interpretieren, da hauptsächlich die Bereiche Kleidung und Schuhe für den Anstieg verantwortlich waren. Während die GBP-Abwertung zu Preiserhöhungen bei einigen Verbrauchsgütern geführt hat, zeigt die volatile Natur der Güter, dass die Wahrscheinlichkeit von nachhaltigen Preiserhöhungen weniger wahrscheinlich ist. Der GBP/USD hat sich über der Unterstützung bei 1,2127 gefestigt. Mit einer Ausweitung des aktuellen bullischen Momentums auf 1,2490 darf man rechnen. Wir würden Abverkäufe für eine Erholung auf 1,2490 kaufen, wo wir unsere Positionen umkehren würden.