Über den „starken Anstieg“ der Silberpreise

 | 11.12.2014 10:28

Wenn sich die Silberpreise verändern, dann verändern sie sich richtig…

Der Silberpreis in US-Dollar sprang am Dienstag um 5,1% nach oben. Auch auf Euro-Basis fiel der Anstieg kaum minder dramatisch aus.

Berücksichtigt man außerdem den starken Einbruch vom Montag vergangener Woche und den anschließenden kurzzeitigen Höhenflug, so pendelte der Wert von Silber innerhalb von nur sechs Handelstagen um 19%!

Bei diesen Ausschlägen zwischen dem neuen 5-Jahrestief von 14,45 USD und 17,20 USD je Feinunze handelt es sich um außergewöhnlich große Preisschwankungen. Sofern sich der Silberpreis um eine „3“ vor dem Komma verändert, sprechen Händler von einer sogenannten Big Figure.

In den historischen Daten seit 1968 lassen sich lediglich 64 Beispiele finden, an denen sich die erste Stelle des Silberpreises innerhalb eines solch kurzen Zeitraums um eine „Drei“ veränderte.

Aber auch hinsichtlich der Prozentpunkte handelt es sich hierbei um eine gewaltige Preisbewegung. Innerhalb der betrachteten Periode kam es nur 71 Mal zu einem Sprung von mindestens 19% – und in allen Fällen geschah dies in entscheidenden Momenten der längerfristigen Preistrends von Silber. Beispiele hierfür sind:

· Der plötzliche Anstieg von Silber in Richtung des Rekordpreises von 50 USD je Feinunze Ende 1979
· Die kräftige Erholung im September 1980 nach dem Preiscrash kurz davor
· Ein weiterer massiver Anstieg nach dem Bankensturm in 2008
· Der Preisauftrieb Anfang 2011, der Silber erneut auf knapp 50 USD je Feinunze brachte
· Und nicht zu vergessen ist der anschließende dramatische Crash von rund 70% im selben Jahr

Diese Daten beziehen sich allesamt auf die Tagespreise der London Bullion Market Association (LBMA), die früher auch unter dem Begriff Fixpreise bekannt waren.

Genauso wie beim Londoner Goldfixing geht es dabei um den Prozess einer Preisfindung, bei der sich Vertreter der größten Edelmetall-handelnden Banken auf Grundlage von realen Handelsaktivitäten auf einen Tagespreis einigen, der eine höchstmögliche Liquidität sicherstellt und anschließend von Minenbetreibern, Zentralbanken, Juwelieren und anderen Markteilnehmern als Referenzwert verwendet werden kann.

Der Absturz der Silberpreise vor gut einer Woche auf etwas über 14 USD kam allerdings durch die Termin- und Spotmärkte zustande. Diese gelten als um einiges volatiler als die die offiziellen Tagespreise, die sich ausschließlich auf physisches Edelmetall beziehen.

Beschränkt man sich auf diese von der LBMA veröffentlichten Preise, so verkleinern sich die Preisschwankungen der letzten Tage von 19% auf 8%. Entsprechend ist dieser Prozentsatz nicht mehr ganz so außergewöhnlich, obgleich immer noch recht tiefgreifend.

Seit 1968 gab es an rund 5% aller Handelstage eine Kursbewegung von 8% oder mehr. Ausgehend von dem 5-Jahrestief, das auch bei den Londoner Silberpreisen im vergangenen Monat erreicht wurde, könnte sich dies womöglich auch im längerfristigen Trend als entscheidend erweisen.

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Steffen Grosshauser

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