Ölpreise: Anhaltende Stabilisierung wirkt auf Inflation

 | 21.07.2016 09:38

Sehr geehrte Leser,

eine „außergewöhnliche Transformation“ durchlaufen haben nach Einschätzung der Internationalen Energie-Agentur (IEA) die Ölmärkte. Diese sind im zweiten Quartal übergeschwenkt von einem großen Überschuss an Rohöl fast zu einem Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage. In ihrem aktuellen Monatsbericht berichtet die Agentur dies. Weil aus der Sicht der Agentur die rekordhohen Öllagerbestände die jüngste Stabilität der Preise bedrohen, dämpft sie den Optimismus allerdings etwas. Laut IEA gäbe trotz der regelmäßigen Aufwärtsrevisionen zum Verbrauch Anzeichen, dass die Dynamik des Nachfrageanstiegs nachlässt. Die Lagerbestände könnten angesichts eines dann wieder vorherrschenden Überangebots weiter ansteigen und die Preise wieder fallen, sollte die Nachfrage zukünftig sogar wieder nachlassen.

Die OPEC gibt sich vorsichtig optimistisch
Vorsichtig optimistisch gab sich jüngst auch die OPEC. Wegen steigender Nachfrage und sinkender Förderung für das kommende Jahr erwartet Sie eine Reduzierung des Überangebots an Rohöl auf dem Weltmarkt. In dem aktuellen Monatsbericht des Kartells hieß es schon im dritten Quartal dieses Jahres werde die Nachfrage höher als das Angebot liegen.

Bislang hält sich Öl an die erwartete Seitwärtsrange
Bereits in der „Börse-Intern“ vom 1. Juli berichteten wir, dass Saudi-Arabiens neuer Energieminister, Khalid al-Falih, das Ende der globalen Rohölschwemme gekommen sah. Aber auch er war nur vorsichtig optimistisch, weil sich die Rohöllagerbestände nach Jahren des Überangebots immer noch auf hohem Niveau befinden.
Derweil folgt der Ölpreis der Sorte Brent bislang unserer Prognose, wonach die Seitwärtsbewegung, in die der Ölpreis eingeschwenkt war, noch eine Weile anhalten könnte. Anfang Juli zeichnete sich eine Seitwärtsrange von ca. 46 bis 53 USD ab. Inzwischen hat der Ölpreis ein Korrekturtief bei 45,90 USD und damit ziemlich exakt am unteren Ende der Range gebildet.