Christoph Janß | 17.03.2017 20:05
Laut einer aktuelle 5-Jahres-Prognose der International Energy Agency (IEA), könnte sich die Öl-Versorgung ab 2022 deutlich verknappen und der Öl-Preis am Markt stark zulegen. Die Gründe für die mögliche Verknappung sind jedoch auf Fehler der Vergangenheit zurückzuführen. Laut Fatih Birol, dem Chef der IEA, begründet sich dies auf den Strategiewechsel der OPEC (Organization of the Petroleum Exporting Countries).
Bis zum 20. Januar 2016 verfolgte die OPEC das Ziel durch eine massive Steigerung der Förderung ihre Marktanteile zu verteidigen. Insbesondere war dieses Vorgehen gegen das aufkommende Fracking in den USA gerichtet, welches sich erst ab einem Öl-Preis von 40 US-Dollar aufwärts rentiert. Die meisten OPEC-Mitgliedsstaaten können deutlich günstiger fördern. So versuchte man die Fracking-Betreiber mit einem niedrigen Preis aus dem Markt zu drängen.
Der jüngste Preisrückgang auf Grund der erhöhten Förderung Saudi-Arabiens auf 10 Mio. Barrel verhilft Anlegern zu einem günstigen Einstiegsniveau bei 52 US-Dollar. Der langfristige Aufwärtstrend ist seit dem 25. Januar 2016 in Takt.
Jedoch wurden in Folge des Preisverfalls auch immer weniger Investitionen in die Erschließung neuer Quellen getätigt. Eine Angebotsverknappung drohte und hob den Preis erneut an. Seit Anfang 2017 vollzog die OPEC zusammen mit 15 weiteren Nichtmitgliedsstaaten einen Strategiewechsel, indem Sie eine Fördermengenbegrenzung beschloss. Das führte zum aktuelle Anstieg des Erdöl-Preises auf über 55 US-Dollar.
Doch die versäumten Investitionen in neue Förderanlagen werden sich laut IEA bitter rächen. Kaum ein Förderland hatte zuletzt noch Geld für neue Projekte und auch bei Unternehmen wie Shell (DE:RDSa) und Exxon Mobil (NYSE:XOM) (NYSE:NYSE:NYSE:NYSE:XOM) wurde der Etat zusammengestrichen, Anlagen verkauft, um wenigsten die Anleger mit hohen Dividenden bei Laune zu halten. Um jeweils 25 % gingen die weltweiten Investitionen 2015 und 2016 zurück. Letztlich könnte die jährlich steigende Nachfrage, insbesondere aus nicht OECD Ländern wie Indien, in drei bis vier Jahren nicht mehr gedeckt werden. Wir müssten uns also schnell wieder an Preise über 100 US-Dollar gewöhnen.
· Kursziele: 58,53 $, 69,56 $
· Stopp Marke: 50,27 $
· Preisentwicklung: + 18 % seit 1 Jahr, - 8 % seit Januar
Mit hanseatischen Grüßen aus Hamburg
Christoph Janß, M. A.
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