Jens Klatt | 19.01.2018 13:06
Für die kommende Handelswoche kann man im DAX vermutlich würfeln, es fällt sehr schwer einen klareren Vorteil zu identifizieren.
Rein technisch ist der DAX zwischen 12.700 Punkten nach unten und 13.530 Punkten (Allzeithoch) neutral einzuschätzen, durch den übergeordneten Aufwärtstrend im Daily seit Mitte 2016 natürlich mit bullisher Tendenz.
Aber kurzfristig ist es nicht so leicht eine ebensolche Tendenz zu identifizieren.
Festzustehen scheint, dass der Haupttreiber für Volatilität im DAX (aber auch im Euro) die EZB kommenden Donnerstag sein dürfte.
Der scharfe Anstieg im Euro, ganz besonders gegenüber dem vergleichsweise schwachen US-Dollar, ist der EZB offenkundig ein Dorn im Auge, anders lassen sich die diversen, skeptischen Kommentare einiger EZB-Offizieller während der letzten Tagen nicht interpretieren.
Ausgehend hiervon scheint es fast schon ausgemachte Sache, dass Mario Draghi auf der Pressekonferenz am Donnerstag einige Versuche starten wird, die europäische Gemeinschaftswährung auf breiter Front rhetorisch unter Druck zu bringen.
Vor diesem Hintergrund scheint es auch alles andere als wahrscheinlich, dass die EZB eine Andeutung in Richtung des Endes ihres Anleiheaufkaufprogramms macht, würde dieses doch potentiell als eher restriktiv und Euro-Stärke begünstigend interpretiert werden.
Vor diesem Hintergrund spricht einiges für die Long-Seite im DAX, ganz besonders, wenn es zu einem Lauf über die 13.350er Marke kommt. Oberhalb dieser wäre das aktuelle Jahreshoch um 13.430 Punkte wohl nur ein Zwischenziel, das Allzeithoch riefe.
Was einer solchen Einschätzung allerdings entgegen steht, ist die Entwicklung am US-amerikanischen Aktienmarkt, die mehr und mehr zur Vorsicht mahnt. Seit der Wahl Donald Trumps im November 2016 haben sich bereits einige Shorties ordentlich die Finger verbrannt, seit nun mehr 14 Monaten hat der US-amerikanische Aktienmarkt keine Korrektur größer 3% gesehen.
Allerdings sorgt der Anstieg im Volatilitätsindex VIX ohne jeglichen externen Risk Off-Treiber bei zeitgleicher Allzeithochjagd im Dow Jones und S&P500 für Stirnrunzeln, impliziert eine solche Entwicklung doch, dass mehr und mehr Marktteilnehmer Absicherungen gegen zumindest kurzfristige Korrekturbewegungen kaufen.
Vergangenen Dienstag hat bereits kurzzeitig mal angedeutet, wie zügig 400 Punkte im Dow nachgegeben werden können, auch wenn diese Entwicklung nicht nachhaltig war.
Und so besteht die erhöhte Gefahr, dass der DAX früher oder später im Zuge einer stärkeren Korrekturbewegung im Dow Jones zu einer Attacke auf die 13.000er Marke kommt.
Aber noch einmal: oberhalb der 200-Tage-Linie und der 12.700er Marke bleibt das Bild auf Tagesbasis zwar positiv, aber nochmal: der DAX ist aktuell stark von der Wallstreet und den dortigen Entwicklungen abhängig.
Solange die Party im Dow Jones und S&P 500 weitergeht, besteht kein Grund zur Sorge – aber das Eis scheint dünner zu werden…
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Global Head of Research and Education JFD Brokers
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